Duisburg. Automatenknacker haben schon wieder einen Geldautomaten in Duisburg gesprengt, diesmal bei der Commerzbank in Rheinhausen. Was ungewöhnlich war.

Unbekannte haben in der Nacht auf Mittwoch erneut einen Geldautomaten in Duisburg gesprengt – diesmal im linksrheinischen Rheinhausen. Der Tatort: der Vorraum der Commerzbank-Filiale an der Krefelder Straße.

Wie Polizeisprecher Jonas Tepe berichtet, schlugen die maskierten Täter gegen 2.20 Uhr zu, viele Anwohner hörten den lauten Knall. Die Täter sind flüchtig.

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Die Commerzbank-Filiale an der Krefelder Straße in Duisburg-Rheinhausen am Morgen nach der Sprengung.
Die Commerzbank-Filiale an der Krefelder Straße in Duisburg-Rheinhausen am Morgen nach der Sprengung. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

In der Commerzbank-Filiale sei durch die Sprengung „ein erheblicher Schaden“ verursacht worden, sagte Tepe. Am Mittwochmorgen lagen zerbrochene Scheiben meterweit entfernt vom demolierten SB-Schalter. Ermittler sicherten vor den Augen zahlreicher Schaulustiger an der Krefelder Straße Spuren. Trotz des Trümmerfeldes, das die Automatenknacker in den Räumen hinterließen, hatten sie laut Polizei keine Beute gemacht.

Automaten-Sprenger flüchteten in BMW mit gestohlenen Duisburger Kennzeichen

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei flüchteten die Verdächtigen mit einem schwarzen BMW in Richtung Friedrich-Ebert-Straße. Am Wagen waren gestohlene Duisburger Kennzeichen angebracht.

Das Kriminalkommissariat 14 sucht Zeugen, die der Polizei unter der Telefonnummer 0203 2800 Hinweise geben können.

Durch die Sprengung entstand ein hoher Sachschaden.
Durch die Sprengung entstand ein hoher Sachschaden. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Für die Ermittler ist insbesondere interessant, ob Zeugen in der Nacht von Montag, 21. September (ab 20.30 Uhr), auf Dienstag, 22. September (bis 9.30 Uhr) – also vor der Sprengung am Mittwoch (23. September, 2.20 Uhr) – auf dem in der Nähe gelegenen Flutweg in Bergheim verdächtige Beobachtungen gemacht haben.

Denn in Höhe der Ecke Grabenacker war der Toyota Yaris abgestellt, dessen Kennzeichen die Automaten-Knacker anscheinend zwischen Montagabend und Dienstagmorgen gestohlen und später am Tatfahrzeug angebracht hatten.

Ein solch „örtlicher Bezug“ sei eher ungewöhnlich für Automatensprengungen, sagte Jonas Tepe. Oft fahren die Tätergruppen kurzfristig in hochmotorisierten Autos aus den nahe gelegenen Niederlanden an und haben ihre Wagen mit andernorts entwendeten Nummernschildern präpariert.

Duisburg: 2020 schon mehrere Geldautomaten gesprengt

Das Landeskriminalamt (LKA) hat 2020 besonders viele Automatensprengungen registriert. Statt eines Gasgemischs setzten Täter häufiger Sprengstoff-Eigenlaborate ein, um die technisch aufgerüsteten Automaten zu öffnen. Zum Vorgehen in Rheinhausen machte die Polizei keine näheren Angaben. Auch in Duisburg wurden 2020 bereits mehrere Geldautomaten gewaltsam geöffnet:

• Am 12. Juni wurde ein Automat der Sparda-Bank an der Hermann-Grothe-Straße in Bissingheim gesprengt,

• am 31. Mai brachen Unbekannte in die Mediamarkt-Filiale an der Keniastraße in Buchholz ein.

• Am 21. April sprengten Kriminelle eine SB-Stelle in Wehofen.

• Am Karfreitag, 10. April, knallte es nachts an der Masurenallee in Neudorf.

• Tatort am 14. Februar: der Vorraum im Real-Markt in Großenbaum.

Einen Fahndungserfolg meldete die Polizei am 25. Mai, als ein Spezialeinsatzkommando eine Bande mutmaßlicher Automaten-Sprenger in Meiderich festnahm. Nach Angaben des LKA handelte es sich bei den Tatverdächtigen um fünf Männer aus den Niederlanden.