Duisburg. Um den Integrationsrat in Duisburg hatte es in der Vergangenheit viel Wirbel gegeben. Die SPD holt im Verlauf der Auszählungen auf.

Um die Wahl zum Integrationsrat hat es in der vergangenen Woche einige Aufregung gegeben. Anders als noch 2014 buhlten mit 16 Gruppierungen und Parteien deutlich mehr Listen um die Stimmen der Migranten in Duisburg. 151.183 Duisburger waren zum Zeitpunkt des Versandes der Wahlbenachrichtigungen berechtigt, ihre Stimme abzugeben. Stand 0.02 waren elf von 14 Stimmbezirken ausgezählt. Der Integrationsrat wird separat von Rat, Bezirksvertretung und Ruhrparlament ausgewertet.

Duisburger SPD holt, Stand 0.02 Uhr, die meisten Stimmen für den Integrationsrat

Nachdem es anfangs so aussah, als habe das Muslimisch-Türkische Bündnis (MTB) die Nase vorn, legte die SPD auf 24,44 Prozent zu. 2014 hatte die Liste der Sozialdemokraten noch 28,12 Prozent bekommen. MTB mit 12,48 Prozent übertrumpft die CDU (10,91 Prozent). Das Bündnis gehört zu den konservativeren Listen und ist im Wahlkampf vor allem dadurch aufgefallen, dass es seine Wahlwerbung komplett auf Türkisch plakatiert hat.

Die Linke wird mit 8,37 Prozent im neuen Integrationsrat vertreten sein. Linken-Politiker Mirze Edis hatte im Vorfeld immer wieder betont, dass die Linke eine der wenigen Listen sei, auf der sämtliche Nationalitäten vertreten seien. Die Grünen bekamen 6,69 Prozent, die Duisburger Alternative Liste rund um Rainer Grün erreichte 6,79 Prozent.

Ermittlungen wegen Verdacht auf Wahlfälschung gehen weiter

Das Duisburger Wählerbündnis aus der Partei BIG und dem Kulturverein Dergah hat indes 5,96 Prozent der Stimmen auf sich vereinigt. Es rechnete sich vor allem im Norden der Stadt Chancen aus, bei Migranten mit türkischen Wurzeln zu punkten. Kurz vor der Wahl war allerdings ein Audio-Mitschnitt aufgetaucht, bei dem Stimmen zum Kauf angeboten worden sein sollen. Kurz vor der Kommunalwahl ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg gegen drei Beschuldigte wegen des Verdachts der Wahlfälschung. Die Ermittlungen werden auch über den Wahltag hinaus eine Rolle spielen. Die Staatsanwaltschaft hielt sich zuvor wegen des Wahltermins zurück.

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Bei der Wahl zum Rat machten nur 901 Duisburger (0,65 Prozent) ihr Kreuzchen bei BIG-Dergah. Bei einer Pressekonferenz betonten die Vertreter allerdings, dass das Bündnis bestehen bleiben soll.