Duisburg. Wegen Missbrauchs steht ein Duisburger (37) vor Gericht. Inzwischen wirft seine Tochter auch dem neuen Freund der Mutter ähnliche Taten vor.
Der Prozess einen 37 Jahre Hochfelder sollte eigentlich beendet werden. Doch nun könnte das Urteil gegen den Mann, der sich seit Ende März wegen besonders schweren Kindesmissbrauchs und Misshandlung Schutzbefohlener vor dem Landgericht am König-Heinrich verantworten muss, wieder in weite Ferne rücken.
Zwischen 2016 und Juli 2019 soll der Angeklagte seine zu Beginn der Taten gerade einmal neun Jahre alte Tochter sexuell missbraucht haben. Im gleichen Zeitraum soll er den ein Jahr jüngeren Sohn immer wieder aus nichtigem Anlass brutal misshandelt haben. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.
Überraschender Verweis auf Vorwürfe in Freiburg
Am 13. Verhandlungstag stand eigentlich nur noch das Gutachten eines psychiatrischen Sachverständigen auf dem Programm. Danach wollte die Kammer die Beweisaufnahme schließen, der Vorsitzende hätte Staatsanwalt und Verteidiger das Wort zu den Schlussvorträgen erteilen können.
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Da überraschte der Verteidiger des 37-Jährigen mit einer Mitteilung: Die junge Hauptbelastungszeugin, die den Angeklagten schwer belastet, erhebt inzwischen ähnliche Vorwürfe gegen einen weiteren Mann. In Freiburg zeigte die Jugendliche auch den neuen Lebensgefährten ihrer Mutter wegen sexuellen Missbrauchs an.
Gericht will Akten aus Baden-Württemberg prüfen
Das Gericht will nun schnellstmöglich die Akten aus Baden-Württemberg heranziehen und muss prüfen, ob diese Entwicklung Auswirkungen auf die Beurteilung der Vorwürfe gegen den Duisburger haben könnte. Bis diese Frage beantwortet werden kann, könnte noch einige zeit ins Land gehen.