Duisburg. Aus für die Triton-Werft nach über hundertjähriger Geschichte: Duisport will auf der Fläche einen riesigen Lkw-Parkplatz bauen.
Auf dem Gelände der Triton-Schiffswerft in Duisburg-Meiderich wird ein Parkplatz für Lkw entstehen. Das 28.000 qm große Gelände soll Platz bieten für 66 LKW, 155 Zugmaschinen und ein Sozialgebäude mit sanitären Anlagen.
Die Fläche an der Schlickstraße Ecke Sympherstraße soll im Vorgriff auf die Entwicklungen auf der Kohleninsel und auf der Schrottinsel entwickelt werden. Man sei in enger Abstimmung mit der Stadt, sagt Linda Wosnitza, Pressesprecherin bei Duisport, einen Zeitplan gebe es noch nicht. Für die Projekte laufen noch die Planfeststellungsverfahren. Auf der Kohleninsel soll ein trimodales Gateway für über 100 Millionen Euro entstehen. Auf der Schrottinsel will sich die Recyclingfirma European Metal Recycling erheblich vergrößern.
Das Areal der Triton-Werft sei nach der Insolvenz und der Regelung im Erbpachtvertrag wieder Duisport zugefallen.
Werft mit über hundertjähriger Tradition verschwindet aus Duisburg
Auf dem Gelände in Meiderich wurden seit 1903 Schiffe gebaut, ab Mitte der 60er Jahre nur noch repariert. Die Besitzer wechselten häufiger, bis 1972 gehörte sie dem französischen Staat. Anfang der 2000er haben Gesellschafter aus den Niederlanden noch mal den Schiffsbau ins Angebot aufgenommen. Vom Stapel lief der Tanker-Neubau „Julius Rüttgers für die Reederei Jaegers. Die Besonderheit: Der Tanker sollte Kohlenteerpech transportieren, dafür mussten die Tanks auf bis zu 240 Grad aufgeheizt werden können.
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Traurige Bekanntheit erlangte das Tankschiff, als es bei Reparaturarbeiten 2016 eine Explosion gab, bei der drei Werftarbeiter starben. Dieses Unglück geschah aber auf der Neuen Ruhrorter Werft, also im benachbarten Hafenbecken B.
Sohn übernahm die Werft nach der Insolvenz
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2015 meldete die Neue Triton-Schiffswerft Insolvenz an. Sie wurde dann von der Jacobs Formstahl GmbH übernommen, im Team taucht Petronella Jacobs als Verantwortliche für den Verkauf auf sowie ihr Sohn Julian Jacobs als Geschäftsführer.
Die Familie war zuvor auch mit der insolventen Vorgänger-Firma verbandelt. Als Geschäftsführerin machte Petronella Jacobs 2015 Schlagzeilen, weil ihr Gewerkschaften die Ausbeutung rumänischer Werftarbeiter vorgeworfen hatten. Sie wehrte sich jedoch, weil sie den eigentlich verantwortlichen Subunternehmer immer bezahlt habe. Der IG Metall reichte das jedoch nicht, als Generalunternehmerin sei sie mitverantwortlich, dass die Subunternehmer für die Werftarbeiter den Mindestlohn zahlen.
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- In Duisburg gibt es noch zwei Werften: Die Meidericher Schiffswerft und die Neue Ruhrorter Schiffswerft.