Duisburg. Einen Streit mit seinem Schichtleiter und dessen Stellvertreter hat ein Duisburger auf der Straße ausgetragen. Der Fall landet vor Gericht.

Seine Tätigkeit als Zeitarbeiter in einem Duisburger Chemieunternehmen hinterließ bei einem 39 Jahre alten Homberger offenbar keine guten Erinnerungen. Mehr als ein halbes Jahr nachdem zwangsweisen Ausscheiden aus dem Betrieb soll er seine ehemaligen Vorgesetzten beleidigt und bedroht haben. In zweiter Instanz wehrt sich der Angeklagte vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz gegen eine Geldstrafe von 800 Euro.

Am 31. August 2018 soll er einen Schichtleiter der Firma vor einem Kiosk in Rheinhausen beschimpft und beleidigt haben. Das Amtsgericht ging bei seinem Urteil sogar davon aus, dass der Angeklagte auch zu einem Messer griff. Bereits drei Tage zuvor soll er den stellvertretenden Schichtleiter vor dessen Haus als Nazi und Hurensohn beschimpft haben. Er soll damit gedroht haben, den Mann „platt zu machen“.

Angeklagter aus Duisburg: „Ich habe das nicht getan.“

Der Angeklagte bestreitet das alles. Die beiden Männer hätten ihn während seiner Zeit in dem Unternehmen drangsaliert und schikaniert. Und er macht sie dafür verantwortlich, dass sein Zeitvertrag nicht verlängert wurde. „Und auf einmal grüßen die mich auf der Straße ganz freundlich. Ich dachte, die wollen mich auf den Arm nehmen.“

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Der 39-Jährige gibt zu, dass er auf die Annäherung der beiden Männer, die ihm zufällig innerhalb weniger Tage begegnet seien, nicht gerade freundlich reagiert habe. „Aber ich habe niemanden beleidigt oder bedroht. Und ein Messer hatte ich auch nicht.“

Zeugen belasteten 39-Jährigen im Prozess schwer

Eine Waffe hatte auch der Schichtleiter (31) nicht gesehen. Nur, dass der Angeklagte in seiner Bauchtasche kramte. Angesichts des Verhaltens des Angeklagten hatte er nicht abgewartet, was der wohl hervor holen würde. „Als er mich sah, hat er sich mir in den Weg gestellt, hat mich beleidigt, bedroht und beschimpft.“ Auch nach der Strafanzeige habe der Angeklagte ihn und seine Familie telefonisch bedroht.

Der stellvertretende Schichtleiter hatte schon drei Tage zuvor eine unheimliche Begegnung mit dem 39-Jährigen gehabt. „Er hat mich als Nazi und Hurensohn beschimpft.“ Mit dem Mann, der wüste Drohungen ausstieß, sei überhaupt nicht zu reden gewesen. „Bereits zuvor hat er meine Frau und mich beim Einkaufen hautnah verfolgt. Und er hat uns praktisch jeden Tag in den Vorgarten gespuckt.“ Das Verfahren soll am 20. August fortgesetzt werden.