Duisburg-Rumeln-Kaldenhausen. Schuld war nur der Rock’n’Roll. Mädi und Günter Dreier haben sich 1951 beim Tanzen kennengelernt. Das Paar aus Duisburg macht noch heute Sport.

„Schuld war nur der Rock n Roll“, sagt Elke Dreier lachend, nicht der erst Jahre später besungene Bossa Nova. 1951 haben sich ihre Eltern, Mädi und Günter Dreier, in Moers-Scherpenberg auf einer Tanzveranstaltung kennengelernt und direkt während der drei- bis vierminütigen sportlichen Betätigung unsterblich ineinander verliebt. Wer jetzt mitgerechnet hat und an die Beständigkeit der Liebe auf den ersten Blick glaubt, kann sich ungefähr ausrechnen, dass die beiden tatsächlich seit 65 Jahren verheiratet sein können.

Eine Wahnsinnsleistung, die zu Recht den Namen „Eiserne Hochzeit“ trägt. „Ja, wenn man es genau betrachtet, dann ist das wirklich ganz erstaunlich“, findet auch Elke und erzählt, dass sie die beiden neulich erst nach ihrem Geheimrezept für eine so lange und glückliche Ehe gefragt hat: „Meine Mutter meinte, es sei eine Frage der Toleranz und des gegenseitigen Respektes. Und die Tatsache, schwierige und turbulente Zeiten gemeinsam durchgestanden zu haben.“

Regelmäßig auf dem Tennisplatz

Damit kommt sie auf die https://interaktiv.nrz.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/Corona-Krise. Denn ihre Eltern sind mit Mitte 80 und stolzen 90 Jahren nach wie vor begeisterte Sportler. Seit 1969 sind Mädi und Günter Mitglieder im Tennisclub Rumeln-Kaldenhausen e.V. . Mädi spielt regelmäßig zweimal die Woche Tennis und nimmt mit ihrer Damenmannschaft aktiv an Doppelturnieren im Freizeittennis teil. Mit 87 Jahren eine stattliche Leistung, allerdings offensichtlich für Edeltrud nicht genug Action. Montags geht sie noch beim RTV Rumeln zur Gymnastikgruppe, mittwochs zur Schwimmriege und donnerstags zur Rückengymnastik. Günter ist mit seinen 90 Jahren ebenfalls noch mindestens ein Mal in der Woche in der Senioren-Gymnastikgruppe.

Zur eisernen Hochzeit von Mädi und Günter Dreier hier eine Reproduktion vom original Hochzeitsfoto.
Zur eisernen Hochzeit von Mädi und Günter Dreier hier eine Reproduktion vom original Hochzeitsfoto. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Da verwundert es nicht, dass die beiden sich beim Rock n Roll kennengelernt haben und nicht beim langsamen Walzer. Früher standen Skifahren mit Freunden oder der ganzen Familie genauso auf dem Urlaubsplan wie die Erholungsferien im Robinsonclub am Mittelmeer. So war der Lockdown für die beiden eine härtere Prüfung als für Fans von Online-Streaming-Diensten. Das machte auch der Tochter zu schaffen. Sie hat ihre Eltern zur Corona-Gymnastik angestiftet und mit den beiden jeden Tag eine dreiviertel Stunde lang eine Mischung aus Yoga, Gymnastik und Stretching auf dem Wohnzimmerteppich praktiziert.

Der Sonnengruß auf dem Perser

Der Sonnengruß auf dem Perser war nicht unbedingt das, was die beiden Sportskanonen sonst so gewohnt waren, aber es war eine willkommene Abwechslung während dieser Zeit. Gott sei Dank haben sich die Umstände wieder zum Besseren gewendet. Sport ist wieder möglich und Familie Dreier glücklich. Super wäre gewesen, hätte das Hochzeitspaar sein Jubiläum wie geplant mit einem Riesenfest mit allen Freunden und Verwandten feiern können. Das war längst geplant, aber daraus wird nichts.

Große Familienfeier in Italien

Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenAber Mädi und Günter haben einen Plan B und werden mit dem engsten Familienkreis (immerhin zu neunt) in den Robinsonclub nach Apulien fahren und feiern Günters 90. gleich mit. Das haben der ehemalige technische Betriebsmeister bei den Bayer-Werken in Uerdingen und die gelernte Friseurin sich redlich verdient. Immerhin kann man im Robinsonclub garantiert den ganzen Tag Tennis spielen.