Duisburg. Ein Duisburger versteckte Drogen in der Wohnung seiner Frau. Ein Ehekrach ließ die Sache auffliegen. Nun stand der 36-Jährige vor Gericht.

Wer in der Wohnung seiner Ehefrau Drogen lagert, sollte sich gut mit ihr stellen. Ein 36-jähriger folgte diesem nahe liegenden Gedankengang nicht. Als die Polizei am 7. Mai 2020 wegen eines Falles von häuslicher Gewalt in die Wohnung in Wanheimerort gerufen wurde, stieß sie unverhofft auf einen größeren Drogenvorrat. Das Landgericht verurteilte den 36-Jährigen nun wegen Drogenhandels zu drei Jahren und vier Monaten Haft.

Die Ordnungshüter hatten den Streit schlichten wollen. Doch dann sahen sie sich die Wohnung etwas genauer an: In einer Spiel-Sandmuschel auf dem Balkon waren 835 Gramm Marihuana versteckt. „Ich hatte ein Kilo für 6000 Euro auf Kommission gekauft“, gab der Angeklagte zu. 700 Gramm davon habe er gewinnbringend zum Preis von zehn Euro pro Gramm weiter veräußern wollen, das Übrige sei für den eigenen Konsum gedacht gewesen.

Polizei Duisburg fand auch ein Luftgewehr und einen Baseballschläger

Beinahe wäre die Strafe gegen den 36-Jährigen noch deutlich höher ausgefallen. Da in der Wohnung auch ein Luftgewehr und ein Baseballschläger gefunden worden waren, warf die Anklage dem Duisburger bewaffnetes Handeltreiben vor, was einen sehr viel höheren Strafrahmen bedeutet hätte. Doch die Kammer kam zu dem Schluss, dass die Waffen eben gerade nicht griffbereit in unmittelbarer Nähe des Rauschgiftes gelegen hätten.

Auch interessant

Zu Gunsten des 36-Jährigen sprach am Ende der Beweisaufnahme insbesondere dessen Geständnis. Zu seinen Lasten musste sich allerdings das gut gefüllte Vorstrafenregister auswirken, das nicht weniger als 15 Eintragungen aufwies.

Unterbringung in Therapie-Einrichtung

Da der Angeklagte selbst drogensüchtig ist und deshalb weitere ähnliche Straftaten zu befürchten sind, darf er einen erheblichen Teil der Strafe in einer geschlossenen Therapie-Einrichtung zubringen. Zeitnah wird er in die Entziehungsanstalt umziehen können. Absolviert er die Therapie erfolgreich, könnte er bereits in zwei Jahren wieder auf freien Fuß kommen.