Duisburg. Die Corona-Krise hat auch der Stadtranderholung in Duisburg zahlreiche Änderungen abgefordert. Doch 450 Kinder genossen die Angebote.

Beim Blick in die Runde fallen die zufriedenen Gesichter auf: Mit der Stadtranderholung „Ferienspaß@DU“ hat alles bestens geklappt, wenngleich die beliebte Ferienbetreuung in diesem Sommer unter erschwerten Voraussetzungen gestemmt wurde. Positiv fiel deshalb gestern die Bilanz aus, zu der sich Astrid Neese , Beigeordnete für Familien, Bildung und Kultur, Hinrich Köpcke, Leiter des Jugendamtes, Elisabeth Buhrmann, Projektleiterin), Marc Suhren, Abteilungsleiter Jugendförderung im Jugendamt, und Malte Tückmantel, Platzleiter des Abenteuerspielplatzes Tempoli in Homberg, in der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung trafen.

„Es war doppelt soviel Arbeit wie sonst, alles zu organisieren“

Astrid Neese war Anfang Mai gerade im Amt als Beigeordnete, als sie mit dem Thema Corona-Krise und Stadtranderholung des Jugendamtes konfrontiert wurde: „Es gibt das Angebot seit vielen Jahren. Unter Corona war es schwierig, ob die Ferienbetreuung über möglich ist.“ Mitte Mai kam „grünes Licht“ von der Landesregierung. „Wir haben alles anders gemacht. Uns war wichtig, Kindern ein Angebot zu unterbreiten und damit Eltern zu entlasten“, sagt Astrik Neese und ergänzt: „Es war doppelt so viel Arbeit wie sonst, alles zu organisieren.“

Nur 18 statt 50 Standorte und 600 statt 1500 Kinder

Die Neuerungen: Während in normalen Zeiten die Freizeit in den letzten drei Wochen der Sommerferien stadtweit an 50 Standorten angeboten wurde, waren es in diesem Jahr nur 18 Standorte. Rund 1500 Jungen und Mädchen kamen in den jeweiligen Vorjahren in den Genuss, bei Spiel, Spaß und Ausflügen eine schöne Ferienzeit zu genießen, in diesem Jahr war die Kapazität auf 600 Kinder beschränkt. 450 Kids nutzten letztlich in der gesamten Stadt die Angebote.

Viele Eltern waren verunsichert, ob die Stadtranderholung stattfindet und hatten die Ferienzeit anders organisiert. „Uns war es aber wichtig, die Ferienbetreuung weiter anzubieten. Für die Teams war es Neuland, unter den Sicherheitsvorschriften ein anspruchsvolles pädagogisches Programm zu machen“, sagt Hinrich Köpcke. Viele Ehrenamtler und Studenten halfen mit.

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Im Tempoli stellte sich zum Beispiel die Situation so dar: Normalerweise tummeln sich in der Einrichtung an der Ehrenstraße in den gesamten drei Wochen 150 Kinder, jetzt galt die Anmeldung für lediglich 14 Kinder pro Woche. „Der Lärm und die Lautstärke fehlt“, bedauert Projektleiterin Elisabeth Buhrmann.

Fangen spielen mit Abstand

Dem Leiter der Homberger Anlage, Malte Tückmantel, standen zwei Betreuer zur Verfügung, einer für die Hygiene, einer für das Catering. „Wir durften keine körpernahen Spiele machen“, erzählt Tückmantel und erklärt, wie man zum Beispiel trotzdem Fangen spielen kann: indem jedes Kinder einen Gürtel mit einer am Rücken eingesteckten Fahne trägt. Wer diese Fahne erhascht, hat gewonnen.

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Statt Schwimmen gehen, gab es Wasserspiele. Ein besonderes Highlight für die jungen Besucher war die Rundfahrt auf dem Gelände in einem der drei gespendeten Kettcars. Statt zwei großen und mehreren kleinen Ausflügen, unter anderem zu Freizeitparks, gab es in diesem Jahr nur einen Ausflug zum Zoo Duisburg. Fahrradfahren fiel aus, dafür gab es dann Bastelspiele im Freien.

Es wurde vor Ort selbst gekocht

Rund acht Stunden verbrachten die Kinder täglich bei der Standranderholung. Das Neue: Nicht ein Caterer lieferte Frühstück, Mittagessen und kleines Snacks – es wurde vor Ort selbst gekocht.

Astrid Neese freut sich, dass es gelang, weitere Ferienaktionen ins Boot zu holen. Der Jugendring bot überörtliche Maßnahmen an. Im Rahmen einer Woche gelang der Stadt darüber hinaus die Anmeldung zum Ferienprogramm des Landes. 170 Kinder konnten an Aktionen an Schulstandorten teilnehmen. Eine insgesamt gute Premiere, stellten gestern alle Verantwortlichen unisono fest.