Dusiburg-Rheinhausen. Bei einer umfangreichen Verkehrszählung sollten zunächst Routen und Anzahl der Schwerlaster ermittelt werden

Die zunehmende Lkw-Belastung der Wohngebiete scheint das zentrale Wahlkampfthema zu werden. Jetzt will die CDU Nägel mit Köpfen machen und fordert in einem Antrag für die nächste Sitzung der Bezirksvertretung als Grundlage für ein Konzept der Verkehrslenkung des Schwerlastverkehrs zunächst eine umfangreiche Verkehrszählung.

Im Fokus steht dabei der Verkehr, der vom Nadelöhr Gaterwegbrücke kommt und zu ihm hinführt. „Die Brummi-Fahrer wählen den schnellsten Weg. Umwege bedeuten Aufwand: Mehr Zeit, mehr Benzin und mehr Aufregung“, sagt Ferdi Seidelt, Fraktionschef der CDU in der Bezirksvertetung. Seine Wahrnehmung decke sich mit den Klagen vieler Anwohner. Die Schleichwege über die Lindenallee, Jägerstraße und Lange Straße würden zunehmend genutzt.

Die regulären Wege sind eine Quälerei

Die regulären Wege zu den Autobahnen, etwa über die L 473 zur A 57, seien für die Lasterfahrer dagegen eine Quälerei. Aus Sicht der Fahrer und der Firmen kann Seidelt die Befahrung dieser Schleichwege sogar verstehen. Hinnehmbar sei das aber nicht. „Die Verwaltung soll sich nicht länger mit Halbheiten begnügen, stattdessen ein Lkw-Leitsystem konsequent durchdenken und einführen“, fordert er, und Grundlage dafür müsse eine möglichst genaue Zählung über einen längeren Zeitraum sein, so dass auch verkehrsreiche Zeiten ebenso abgedeckt seien wie verkehrsarme.

Die Gaterwegbrücke ist das Nadelöhr und meist stark befahren.
Die Gaterwegbrücke ist das Nadelöhr und meist stark befahren. © FFS | Herold

„Ich kann mich nicht daran erinnern, wann zuletzt die Verkehrsströme gemessen worden sind“, sagt Seidelt. Hierbei arbeitet er Hand in Hand mit dem ehemaligen Mitarbeiter des städtischen Planungsamtes, Dieter Recksiegel, der für die CDU auf Platz fünf kandidiert und schon jetzt die Fraktion der BV mit Kompetenz und Fachwissen unterstütze. „Spätestens seit der Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße zwischen Gaterweg und Stüning-Kreuzung für den Schwerlastverkehr haben sich die Lkw-Routen quer durch Rheinhausen zu den Anschlussstellen der A 40 verfestigt“, stellt Recksiegel fest.

Konsequente Umlenkung der Lkw

Abhilfe schaffe die Osttangente, deren Planung die CDU gemeinsam mit der SPD auf den Weg gebracht hat. Die geplante Trasse soll zwischen der „Brücke der Solidarität“ und der A 40-Auffahrt in Homberg im Rheinvorland verlaufen. Aber die Realisierung werde sich über Jahre erstrecken. Deshalb seien auch Zwischenlösungen nötig, die kurzfristiger umsetzbar seien. Diese könnten nur aus einem Bündel von Maßnahmen der Verkehrslenkung bestehen. Seidelt nennt die konsequente Umlenkung der Lkw-Ströme auf die L 473 N („Zum Logport“) und weitere Einschränkungen des Lkw-Verkehrs.

Es geht auch um die Unfallgefahr

Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenDabei gehe es nicht nur um die Verhinderung von Lärm und Schadstoffen in Wohngebieten, sondern auch um Unfallgefahren. Wenn ein solches Leitsystem auch ohne Zählung umsetzbar sein sollte, sei ihm das nur Recht, betont Seidelt, der Druck machen möchte. Die Zeit des Nichtstuns müsse vorbei sein.