Duisburg. Eine Großmutter soll sich auf einem Duisburger Wasserspielplatz in einen Streit unter Kindern eingemischt haben. Rassismus-Vorwurf wird geprüft.

Ein Streit zwischen zwei Kindern auf dem Wasserspielplatz in Wedau ist zu einem Fall für Polizei und Staatsanwaltschaft geworden. Eine 55-Jährige soll dabei einen zehnjährigen Jungen unter Wasser gedrückt haben. Gegen sie wird auch ein Rassismus-Verdacht geprüft.

Noch ist unklar, was sich am 26. Juni um die Mittagszeit auf dem Spielplatz im Sportpark Wedau wirklich abgespielt hat. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es zu dem Vorfall an dem Sommertag widersprüchliche Aussagen. Fest steht: Die Polizei Duisburg hat ermittelt, eine Strafanzeige liegt mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft. Die prüft derzeit die schweren Vorwürfe.

Großmutter mischt sich in Streit an Duisburger Wasserspielplatz ein

Klar ist: Ein zehn Jahre alter Junge war mit seiner Schulklasse vor Ort, die Kinder spielten am Wasser und im Sand, gerieten dabei offenbar in einen Streit mit einem fremden Jungen.

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Anschließend gehen die Berichte über das Geschehen auseinander: Zwischen dem Zehnjährigen und dem fremden Kind kam es wohl zum Streit.

Plötzlich soll sich dann die 55 Jahre alte Großmutter des fremden Jungen eingeschaltet haben und den Kopf des Zehnjährigen etwa zehn Sekunden unter Wasser gedrückt haben. Eine Augenzeugin schritt dann laut Schilderungen der Ermittler ein, die 55-Jährige habe von dem Kind abgelassen.

Fremdenfeindliche Aussagen am Spielplatz? Vorwurf wird geprüft

Der Ärger war damit offenbar aber noch nicht vorbei: Die Großmutter lieferte sich anschließend ein Wortgefecht mit der aufgebrachten Mutter des mutmaßlich angegriffenen Zehnjährigen. Dabei soll die 55-Jährige fremdenfeindliche Äußerungen von sich gegeben haben.

Das Bündnis „Duisburg stellt sich quer“ und die Partei Die Linke berichten in Mitteilungen von einem „rassistisch motivierten Angriff“ auf den Jungen. „Es gibt Aussagen über fremdenfeindliche Äußerungen gegenüber der Mutter. Diese Darstellungen überprüfen wir nun“, sagt Jennifer König, Sprecherin der Duisburger Staatsanwaltschaft.

Polizei Duisburg äußert sich zu Vorwürfen

Die Akte zu dem Fall liegt mittlerweile beim zuständigen Staatsanwalt. Er muss nun beurteilen, ob noch weitere Ermittlungsschritte notwendig sind und Anklage eingereicht wird. Die Ermittlungen gegen die 55-Jährige laufen unter dem Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung.

Nach Angaben von „Duisburg stellt sich quer“ sollen der Zehnjährige und seine Mutter türkische Wurzeln haben. Die 55-Jährige ist nach Informationen dieser Redaktion Deutsche.

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Das Bündnis „Duisburg stellt sich quer“ und die Linken unterstellen der Polizei im Nachgang öffentlich in Pressemitteilungen, bei Zeugenbefragungen am fraglichen Tag nachlässig gearbeitet zu haben. So sei zum Beispiel die Augenzeugin, die einschritt, von den alarmierten Polizisten nicht befragt worden. Die Polizeibeamten hätten nur eine Zeugenaussage aufgenommen, heißt es einer Mitteilung des stellvertretenden Linken-Sprechers Julien Gribaa.

Dieser Schilderung widerspricht das Polizeipräsidium auf Nachfrage: Es seien mehrere Zeugen befragt worden. „Es gibt in diesem Vorgang keinen Hinweis auf Unregelmäßigkeiten“, erklärt Polizeisprecherin Stefanie Bersin. Sie sagt auch: „Wir können vor Ort nur die Zeugen befragen, die sich auch zu erkennen geben.“

Polizei nimmt weitere Hinweise entgegen

  • Zeugen, die den Vorfall am Wasserspielplatz am 26. Juni beobachtet haben, können sich auch weiter bei der Polizei melden.
  • Hinweise zu einem möglichen Tathergang nehmen die Ermittler unter 0203 280 0 entgegen.