Duisburg-Meiderich. Der Minigolfplatz im Stadtpark wird 50: Der Autorenkreis Hahnenfeder verrät humorig, was Minigolf mit den Schlaglöchern im Bezirk zu tun hat.

Jedes Jahr im Sommer lesen die vier Autoren der Meidericher Hahnenfeder ihre Geschichten einmal im Stadtpark vor. „Aufgrund des 50-jährigen Bestehens der Minigolfanlage haben wir uns in diesem Sommer zu einer Lesung hier entschlossen“, sagt Dieter Lesemann von dem Quartett. Die Idee gefiel auch Pächter Volker Hikmann, also gab es am Sonntag unter einer großen Kastanie in grüner Umgebung jede Menge „Geschichten aus dem alten Meiderich“.

Wie das Minigolf entstand: von kurzen Wegen und Löchern im Beton

Rund 30 Zuhörer waren gekommen. Wer wollte, konnte im Anschluss an die knapp zweistündige Lesung auf der Anlage noch ein wenig die Schläger schwingen. Es lasen neben Lesemann noch Helmut Millmeroth und Friedel Lubitz. Der vierte Autor im Bunde, Werner Maistrak, saß als unterstützender Gast neben seinen Schreibkollegen. „Werner hat sich altersgemäß etwas zurückgezogen und will nicht mehr in der ersten Reihe sitzen“, so Lesemann.

Friedel Lubitz, Helmut Millmeroth und Dieter Lesemann (von links) verrieten in ihrer Lesung in Duisburg nicht ganz ernst gemeint, wie das Minigolf in die Welt kam.
Friedel Lubitz, Helmut Millmeroth und Dieter Lesemann (von links) verrieten in ihrer Lesung in Duisburg nicht ganz ernst gemeint, wie das Minigolf in die Welt kam. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Natürlich passte gleich die erste Geschichte zu dem besonderen Ort der Lesung. Denn sie handelte – nicht ganz ernst gemeint – von der Entstehung des Minigolfs. „Eine Meinung ist, dass die Golfer immer älter wurden und das Gehen schwerer, und sie daher das Minigolf für die kürzeren Wege erfunden haben“, so Lesemann. Eine andere: Der Sport stamme von Camping-Plätzen, auf denen die Camper mit ihren Besen herumliegende Tischtennisbälle in die Gullys stießen. Irgendwann seien aus den Gullys dann extra dafür gefertigte Löcher im Beton geworden. Da liege der Verdacht nahe, dass maskierte und militante Minigolfer auf mancher maroden Straße Meiderichs unterwegs seien, sonst seien die vielen Asphaltlöcher kaum zu erklären, sagt Lesemann augenzwinkernd.

Schwelgen in Meidericher Erinnerungen

Die Geschichten der Hahnenfeder luden weiter zum Schwelgen in alten Meidericher Erinnerungen ein. Etwa, wenn Helmut Willmeroth vom Fußballspiel mit dem rauen Lederball und den Torpfosten erzählt, die wahlweise aus Jacken, Taschen oder Erdhügeln bestanden. Oder wenn es um die Ruhrorter Stadtmusikanten geht, die zwischen Meiderich und Ruhrort wanderten und am Ende auf einem Bauernhof der ehemaligen Hafenstadt glücklich und satt lebten.

Den Minigolf-Platz gibt es seit dem 1. April 1970. „Zu der Zeit ist der Spaghetti-Knoten (Autobahnkreuz Kaiserberg, Anm. d. Red.) entstanden. Dort gab es auch eine Minigolf-Anlage, die geschlossen wurde. Hier und in Hüttenheim wurden daher neue Anlagen gebaut“, erzählt Siggi Driever. Anfangs habe der Platz einer Firma gehört, die mehrere Anlagen betrieb. Irgendwann übernahm der erste Pächter Karl-Heinz Wiedemann die Anlage. Von diesem wiederum kauften der heutige Pächter Volker Hikmann und Siggi Driever die Bahnen und sonstigen Aufbauten auf dem Gelände, welches der Stadt Duisburg gehört.

18 Bahnen können Minigolfer in Meiderich spielen

Das war vor 13 Jahren. Danach verwandelte Hikmann das Gelände, welches vorher eine reine Wiese war, in eine grüne Oase mit Rosengarten, Stachelbeeren, Hortensien, Flieder, Bambus und vielen weiteren Pflanzen. Dazwischen befinden sich natürlich zentral die 18 Minigolfbahnen in Rot und Grün.

Die Autoren der Hahnenfeder dankten Pächter Volker Hikmann und Siggi Driever, die als Geschäftsführerin quasi als gute Seele des Minigolfplatzes fungiert, dafür, dass sich „so viel gesellschaftliches Leben auf der Minigolf-Anlage entwickeln konnte.“ Denn dort wird nicht nur gespielt, sondern im kleinen Biergarten auch oft einfach nur beisammen gesessen.

<< 18 BAHNEN, FAST TÄGLICH GEÖFFNET

  • Die Minigolf-Anlage im Meidericher Stadtpark hat dienstags bis samstags von 14 bis 20 Uhr und sonntags von 13 bis 20 Uhr geöffnet – natürlich nur dann, wenn es nicht regnet.
  • Für gewöhnlich läuft die Saison von April bis Ende Oktober. Bei gutem Wetter werden die Bahnen aber auch noch im November oder schon im März geöffnet.
  • Erwachsene zahlen vier Euro, Kinder drei Euro, um die 18 Bahnen zu bespielen.