Duisburg. Im Kampf gegen Corona haben die Hilfsorganisationen Feuerwehr und Stadt unterstützt. Nun greift die Stadt ihnen finanziell unter die Arme.
Die Stadt Duisburg unterstützt den Einsatz der Hilfsorganisationen im Kampf gegen die Corona-Pandemie mit insgesamt 200.000 Euro. Die Verantwortlichen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Malteser-Hilfsdienstes und der Johanniter-Unfallhilfe hatten sich in einem Brief an die Stadt gewandt, um auf ihre finanziellen Probleme aufmerksam zu machen (wir berichteten). Denn nur zwei Drittel der gesamten Finanzierung leisten Bund und Land, für den Rest müssen sie selbst aufkommen.
Die Ehrenamtlichen erwirtschaften einen Großteil ihres Jahresbudgets, indem sie auf Veranstaltungen wie Kirmes oder Marathon Sanitätswache halten. Doch aufgrund der Corona-Pandemie können all diese Events nicht stattfinden. Die Hilfsorganisationen fürchten daher einen großen Umsatzverlust, der mittelfristig zu einer Verschlechterung des Katastrophenschutzes führen könne.
Stadt Duisburg unterstreicht Bedeutung des Katastrophenschutzes
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Die Stadt Duisburg hat den Vereinen nun einen Zuschuss von insgesamt 200.000 Euro bewilligt – obwohl sie gesetzlich nicht dazu verpflichtet ist.
„Die Duisburger Hilfsorganisationen sind unverzichtbar, gerade wenn bei großen Unfällen, Katastrophen oder Pandemien städtische Einsatzkräfte in Führung, Technik und Versorgung unterstützt werden müssen“, teilt Stadtsprecher Malte Werning dazu mit.
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Der Betrieb der Corona-Sichtungszentren sowie die Einrichtung und der Betrieb von Behelfskrankenhäusern „wäre ohne die Unterstützung der Hilfsorganisationen nicht möglich gewesen“, so Werning. „Die aktuelle Krise führt gut vor Augen, wie existenziell wichtig der ehrenamtliche Bevölkerungs- und Katastrophenschutz ist. Er zeigt aber auch, dass die Einsatzfähigkeit der Hilfsorganisationen ohne auskömmliche finanzielle Mittel gefährdet ist“, sagt der Stadtsprecher. „Damit die Hilfe zeitnah und unmittelbar eintrifft, unterstützt die Stadt Duisburg die im Corona-Einsatz aktiven Hilfsorganisationen. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die volle Einsatzfähigkeit zur Unterstützung des städtischen Katastrophenschutzes auch künftig erhalten bleibt.“
DRK-Bereitschaftsleiter will Finanzierungsproblem langfristig lösen
Der Kreisbereitschaftsleiter des DRK Duisburg, Jean-Claude Schenck, dankt der Stadt und äußert gleichzeitig seinen Wunsch, diese grundlegende Finanzierungsproblematik langfristig gemeinsam mit der Verwaltung, dem Land NRW und dem Bund zu lösen.
„Ich finde es sehr problematisch, wenn ein Großteil der Finanzierung des ehrenamtlichen Katastrophenschutzes an den Bürgern und den Ehrenamtlichen in den Kommunen hängen bleibt. Diese müssen in finanzschwachen Kommunen dann eine doppelte Last tragen“, sagt er. Mittelfristig führe das zu einer schlechteren Katastrophenvorsorge in finanzschwachen Kommunen. „Das können wir nicht akzeptieren. Hier sehe ich eindeutig das Land NRW in der Pflicht, für einheitliche und ausreichende Katastrophenschutz-Vorsorge in allen Kommunen zu sorgen“, so Schenck.