Duisburg. Das Christophoruswerk ist Duisburgs größter Träger in der Altenhilfe. Es kritisiert das Land NRW – zum Beispiel für Öffnungen am Muttertag.
Viel Licht, aber auch Schatten habe es bei der Zusammenarbeit mit Land und Kommune gegeben, berichten Ulrich Christofczik und Tim Liedmann, Vorstände des Christophoruswerks, mit Blick auf die Corona-Pandemie. ,,Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und der Kommune hat meist gut geklappt. Allerdings hätten wir uns eine frühere Einbindung in kommunale Krisenstäbe gewünscht’’, sagt Christofczik.
Der Fokus der Krisenstäbe habe eindeutig mehr auf Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten gelegen als auf Seniorenwohnheimen. Für Ärger habe zu Beginn das Fehlen der Schutzmasken gesorgt. Utensilien, die zum Schutz von Bewohnern und Mitarbeitern sorgen, seien im März beinahe ausgegangen. ,,Unsere Bestände an Desinfektionsmitteln und Schutzkitteln wurden knapp. Masken wurden nicht zur Verfügung gestellt – wir mussten viel höhere Preise als üblich zahlen, sind mit einer sechsstelligen Summe in Vorleistung gegangen’’, sagt Liedmann.
Öffnungen am Muttertag – Kritik aus Duisburg am Land NRW
Die Zusammenarbeit mit dem Land sei über weite Strecken suboptimal gewesen. ,,Die Verordnungen haben sich zum Teil viel zu schnell geändert’’, sagt Liedmann. ,,Vielmals hatten wir nur wenige Tage, um auf neue Richtlinien zu reagieren’’, sagt Christofczik. Einige Entscheidungen – wie etwa Lockerungen zu Muttertag – seien aus politischen Interessen groß angekündigt worden, allerdings nicht konkret genug und ohne zu Hinterfragen, ob die Einrichtungen schnell genug reagieren können, finden die Vorstände.
,,Da stand teilweise das Telefon nicht still und wir mussten eine gute Lösung finden für Angehörige, die endlich ihre Verwandten besuchen wollten. Da hörte sich vieles bei den Statements der Politiker leichter an, als es war, denn Beschränkungen galten auch nach Lockerungen immer noch’’, sagt Liedmann. Große Gruppen waren beispielsweise verärgert, wenn nicht alle gleichzeitig zu ihren Angehörigen im Heim konnten. Ärger, den die Mitarbeiter abbekamen.