Duisburg-Wanheim. Die neue Logistikhalle vor der Landmarke Tiger & Turtle steht, der Streit zwischen Politik und Duisburger Hafen geht weiter. Maßnahmen gefordert.
Mit dem Bau seiner neuen Logistikhalle direkt vor der weltbekannten Landmarke Tiger & Turtle hat sich der Duisburger Hafen auch in der Politik keine Freunde gemacht. Diverse Mitglieder der Bezirksvertretung Süd fanden für das Kommunikationsverhalten des Hafens jetzt deutliche Worte – und forderten Maßnahmen, um das zum Teil in städtischem Besitz befindliche Unternehmen in seine Schranken zu weisen.
Noch bevor die Halle 15 Meter hoch in die bisherige Aussicht auf Tiger & Turtle empor wuchs, hatte die Bezirksvertretung Duisburg-Süd Anfang März einstimmig einen Antrag beschlossen, Oberbürgermeister Sören Link möge in einem Gespräch mit Hafen-Boss Erich Staake eine Lösung finden, unter der das Kunstwerk nicht leiden würde. Zu dem, was seitdem geschehen ist, zog Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske (SPD) in der jüngsten Sitzung des Gremiums ein bitteres und deutliches Fazit: „Wir hatten darum gebeten, dass man sich mit uns in Verbindung setzt. Bis heute habe ich keine Reaktion bekommen, weder von der Hafen AG, noch von Herrn Staake, noch von der Verwaltung. Das ist eine unsägliche Ignoranz und Arroganz.“
Politiker: Stadt Duisburg hätte bei Duisport mehr Druck machen müssen
Daniel Kegler kritisierte als Fraktionsvorsitzender der CDU, dass die Stadt Duisburg in der Angelegenheit nicht mehr Druck gemacht habe; schließlich hält sie ein Drittel am Hafen (die anderen zwei Drittel hält das Land NRW). Für die Linke betonte der Fraktionsvorsitzende Norbert Broda: „Von der Straße aus sieht man außer der Halle gar nichts mehr.“ Es sei „eine Unverschämtheit“, wie die Politik vom Hafen behandelt werde. Broda regte an, dass die Bezirksvertretung künftig schon bei Bauvoranfragen informiert werde, und nicht erst bei bereits erteilten Baugenehmigungen.
Hinweisen, die Stadt hätte über den Aufsichtsrat Einfluss auf den Hafen nehmen sollen, erteilte Ratsherr Thomas Susen (CDU), der selber im Duisport-Aufsichtsrat sitzt, eine Absage: Ein Sitz dort sei dazu da, „um ein Unternehmen zu unterstützen, und nicht, um Baugenehmigungen zu verhindern“.