Duisburg. Duisburgs Ironman-Premiere gibt es laut Veranstalter im Oktober. Das sei Ergebnis einer Absprache mit der Stadt – die widerspricht und bremst.

Der Startschuss für die Premiere des Ironman 70.3-Triathlon in Duisburg soll am 4. Oktober an der Regattabahn fallen. Das hat der Veranstalter bekanntgegeben. Ein großes Fragezeichen scheint aber zu bleiben: Eine Absprache mit der Stadt habe es nicht gegeben, teilt die Kommunikation der Verwaltung mit und erklärt verwundert: „Das Datum ist vollkommen unrealistisch.“

Hintergrund ist die nationale Coronaschutzverordnung, die Großveranstaltungen zur Eindämmung des Coronavirus bis einschließlich Ende Oktober verbietet. Bis zu diesem Datum seien Veranstaltungen der Größenordnung eines Ironmans, mit tausenden Athleten und Zuschauern, aus Sicht der Stadt „nicht zu genehmigen“, wie eine Sprecherin mitteilt. Warum der Veranstalter das genannte Datum veröffentlicht, konnte von Seiten der Stadt trotz großer Bemühungen am Freitag nicht geklärt werden.

Ironman 70.3-Triathlon in Duisburg: Veranstalter glaubt an Startdatum

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Antworten des Veranstalters auf eine Anfrage der Redaktion schon vor. Die Organisatoren seien hoffnungsvoll, dass das Event – unter Auflagen und trotz der Verordnung – Anfang Oktober starten könne: „Der Beschluss der Bundesregierung lässt den Bundesländern einen gewissen Handlungsspielraum“, begründet eine Ironman-Sprecherin. In dem Beschlusse gehe es bei Großveranstaltungen vor allem um Volks- und Straßenfeste, da dort kein geeignetes Hygienekonzept angewandt und keine Kontaktnachverfolgung gewährleistet werden könne.

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Für den Ironman sei die Situation aber anders. Bereits Anfang Juni hatten die Verantwortlichen des Triathlons mitgeteilt, dass intensiv an einem Hygiene- und Sicherheitskonzept gearbeitet werde, „welches den speziellen Anforderungen eines Ironman-Rennens gerecht wird“. Der Gesundheitsschutz habe obere Priorität. „Auf dieser Grundlage laufen alle Planungen rund um das Event.“ Dabei gehen die Sicherheitsvorkehrungen in vielen Punkten laut Veranstalter über die behördlichen Vorgaben hinaus.

Ironman-Teilnehmer wurden per Mail über neuen Starttermin informiert

Der Organisator skizziert auch konkrete Änderungen für einen möglichen Rennablauf: So soll es eine Abstandsregelung in den Wechselzonen und bei der Startaufstellung geben, auch Ansammlungspunkte, wie bei der Anmeldung, sollen gestrichen werden. Der Ironman-Veranstalter hofft so, bis zu 90 Prozent der Berührungspunkte zwischen Mitarbeiter und Athleten sowie Teilnehmern untereinander reduzieren zu können. So die Theorie.

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Gleichzeitig ist der Veranstalter überzeugt, dass es ein kleineres Starterfeld geben würde. Mehr als 2000 Sportenthusiasten wollten ursprünglich teilnehmen. Diese wurden jüngst über den neuen Starttermin in einer E-Mail informiert. Sie erhielten aber auch die Option, ihren Startplatz kostenfrei ins Jahr 2021 zu übertragen – „was uns in den Planungen für das Hygienekonzept entgegenkommt“, so eine Ironman-Sprecherin.

Stadt Duisburg ist die genehmigende Behörde

Die „erfolgte Rücksprache mit der zuständigen Behörde“, so heißt in den Antworten des Veranstalters, „stimmt uns hier zum jetzigen Zeitpunkt positiv, die Veranstaltung am 4. Oktober unter Auflagen durchführen zu können.“ Eine Rücksprache, von der zumindest die Kommunikation der Stadt Duisburg nichts zu wissen scheint, und ein Szenario, das aus Sicht der Stadt, die als genehmigende Behörde agiert, zum gegenwärtigen Zeitpunkt undenkbar ist.

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  • Der Ironman 70.3-Triathlon ist ein Dreikampf mit 1,9 Kilometern Schwimmen, 90 Kilometern Radfahren und einem Halbmarathon, was eine Laufdistanz von 21 Kilometern bedeutet. Schon Monate im Voraus beginnen Sportler mit der Vorbereitung auf den Wettkampf.
  • Im Oktober 2019 waren die Pläne für den Ironman in der „Stahlstadt Duisburg“ vorgestellt worden. Kurz nach der Anmeldung war der Wettkampf auch schon ausgebucht. Ein Triathlon im Oktober wäre in der Region auf jeden Fall ein Novum. Eigentlich endet die Wettkampf-Saison hierzulande bereits Mitte September. Gründe sind das unbeständige Wetter und die Wassertemperatur und die damit erschwerten Bedingungen für Athleten.