Duisburg. Jeder Duisburger kennt ihre Schöpfungen: Die Werbeagentur dws hat den „German Brand Award“ gewonnen. Welche Rolle „Stranger Things“ dabei spielt.
Vermutlich jeder Duisburger kennt ihre Schöpfungen, nur die wenigsten aber die Köpfe dahinter. Die dws-Werbeagentur mit Sitz im Innenhafen hat schon Logos, Kampagnen und Radiospots für Haniel, den Landschaftspark oder das Stadtwerke-Sommerkino entworfen, für eine ganz andere Kreation ist die Agentur jetzt mit dem „German Brand Award“ ausgezeichnet worden. Geschäftsführer Sebastian Petry und Art Director André Klages erzählen, warum ihre Arbeit beim Kunden für Furore gesorgt und welche Rolle die Netflix-Serie „Stranger Things“ gespielt hat.
Duisburger Werbeagentur gewinnt den Preis schon zum zweiten Mal
Auch interessant
Für ihre Kampagne für die Duisburger „Innovationsplattform“ Startport wurden die Werber schon im vergangenen Jahr mit dem Preis ausgezeichnet. „Das ist ein unabhängiger Preis des Rats für Formgebung, im weitesten Sinne für Markenkommunikation“, erklärt Sebastian Petry. In diesem Jahr hat dws in der Kategorie „Excellence in Brand Strategy and Creation Brand Design“ gewonnen.
So kompliziert der Name der Kategorie ist, so reduziert und schnörkellos ist der Beitrag, der der Duisburger Agentur den Preis eingebracht hat. Die „TWT Digital Group“, eine große Digitalagentur mit Büros in ganz Deutschland, wollte sich von ihrem zweckdienlichen, aber langweiligen Logo aus dem Jahr 1995 verabschieden. Die Duisburger Agentur dws stach im Bewerbungsprozess die Mitbewerber aus und kreierte den Firmennamen als doppelten Schriftzug in der Farbe „Living Coral“.
Viel Widerstand bei TWT gegen das neue Logo aus Duisburg – zunächst
Die Wahl der Farbe kann nicht von ungefähr, erinnert sich Art Director André Klages. „2019 war Korall die ‘Farbe des Jahres’ der Firma Pantone. Außerdem sticht diese ungewöhnliche Farbwahl zusammen mit der Doppelung des Schriftzugs unter den Logos der TWT-Konkurrenz stark hervor.“ Als Beweis zeigt Klages eine Zusammenstellung mehrerer dutzend Logos. Es funktioniert: Der erste Blick des Betrachters wandert sofort zu TWT.
Die außergewöhnliche Schöpfung der Duisburger stieß bei TWT selbst aber zunächst auf Widerstand. „Der Verwackeleffekt durch die doppelte Schrift und auch die ungewöhnliche Farbe waren sehr umstritten“, weiß Petry, doch kürzlich outete sich auch der ehemals letzte Widerstandskämpfer der zehn Entscheider bei TWT als Fan des Logos. „Die Agentur wollte sich eben ganz neu erfinden, und das funktioniert mit diesem Logo. Es fällt auf“, freut sich Sebastian Petry.
Dank „Stranger Things“: Logo spricht eine ganze Generation an
Auch interessant
Das neue TWT-Logo fällt auch deswegen auf, weil es einen berühmten Verwandten im Design-Geiste hat. „Den Vergleich mit dem Stranger-Things-Schriftzug hören wir sehr oft“, schmunzelt André Klages, „aber das ist ja etwas Gutes, auch wenn wir die Serie bei unserem Schöpfungsprozess nicht im Hinterkopf hatten.“ Auch wegen seiner assoziativen Kraft sei das Logo sehr zeitgemäß und spreche eine ganze Generation an, erklärt Sebastian Petry.
Die preisgekrönte Kreation der Duisburger Agentur ist gleichzeitig auch der rote, oder eher rosafarbene, Faden im Design des neuen TWT-Büros in Düsseldorf. „Die Inneneinrichtung ist in Korall gehalten“, freuen sich Petry und Klages, „und nachts wird das Gebäude auch in Korall angestrahlt.“
<< DAS IST DWS – SEIT ÜBER 40 JAHREN
- Die dws-Werbeagentur wurde 1973 in Duisburg von Ekkehard „Bär“ Dissars gegründet und entwickelte sich über das Internet, Social Media und mobiles Marketing mit der Technologie weiter.
- Seit 2010 ist Sebastian Petry Geschäftsführer der Agentur. Das Unternehmen hatte seinen Firmensitz zunächst am Schäferturm, dann am Kaiserberg, und arbeitet jetzt im bereits zweiten Büro im Innenhafen.
- Die Werbeagentur ist noch heute komplett inhabergeführt. Auf die Gründung einer AG oder Investorengruppe hat das Unternehmen, das beispielsweise auch das berühmte Lehnkering-Logo entworfen hat, verzichtet. Mehr Infos gibt es im Internet auf: dwsw.de