Duisburg/Düsseldorf. Die Rheinoper zeigt bis Silvester neun Opern- und sechs Ballett-Premieren – fast alle auch in Duisburg. Alle Aufführungen enden nach 80 Minuten.

Bis zum Jahresende werden sich die Freunde der Deutschen Oper am Rhein mit einem Spielplan voller klein besetzter und kurzer Raritäten begnügen müssen. Die Aussichten auf „große Oper“ im neuen Jahr will Intendant Christoph Meyer erst im Herbst bekanntgeben. Immerhin stehen bis Silvester neun Opern- und sechs Ballett-Premieren an, zuzüglich etliche Sonderveranstaltungen.

Die Stücke sind auf eine Aufführungsdauer von maximal 80 Minuten begrenzt, im Duisburger Theater können lediglich 280 Besucher pro Vorstellung eingelassen werden. Die gute Nachricht: Fast alle Produktionen werden sowohl in Duisburg als auch in Düsseldorf gezeigt.

Rheinoper: Corona-Zwangspause trift neuen Ballettdirektor Demis Volpi besonders

Besonders schwer traf die Pandemie-bedingte „kreative Pause“ den neuen Ballettdirektor Demis Volpi, der sich in den letzten Monaten intensiv mit dem Ensemble vertraut machen wollte. Der Deutsch-Argentinier, der als Eleve, Tänzer und Choreograf lange Jahre dem von John Cranko geprägten Stuttgarter Ballett verbunden war, muss nicht nur seine Pläne zurückschrauben, sondern sozusagen ins kalte Wasser springen.

Die Aussicht auf abendfüllende Handlungsballette, mit denen sein Vorgänger Axel Schläpfer geizte, muss im Wesentlichen auf das nächste Jahr verschoben werden. Immerhin kündigte Volpi für den 12. Dezember, wenn auch erst nur für Düsseldorf, ein Handlungsballett an, für das aber noch vertragsrechtliche Hürden genommen werden müssen.

Seinen Einstand gibt er am 18. September in Duisburg mit der ersten von drei Episoden des Zyklus „A First Date“, in dem er, zusammen mit anderen Choreografen, in lockerer Form Kreationen mit seinem 45-köpfigen Ensemble erarbeiten will. Nach dieser Kennenlernphase stehen dann ausgearbeitete Arbeiten von ihm, aber auch von Hans van Manen, der israelischen Choreografin Sharon Eyal und Juanjo Arqués auf dem Programm.

„Romeo und Julia“ und „Tristan und Isolde“ im November und Dezember

Die großen Liebesdramen der Opern- und Theaterbühne verbieten sich eigentlich im Zeitalter der Abstandsregeln. Dennoch muss das Publikum weder auf „Romeo und Julia“ noch auf „Tristan und Isolde“ verzichten. Der Romeo-Stoff präsentiert sich allerdings in einer kleinen Version von Boris Blacher aus dem Jahre 1943 (in Duisburg ab dem 6. November) und der „Tristan“ entspricht zwar dem Musikdrama Richard Wagners, erklingt aber in einer Bearbeitung von Eberhard Kloke mit einem räumlich weit verstreuten Orchester, aktweise aufgeteilt auf drei Abende, besetzt mit Stars wie Linda Watson und Michael Weinius (in Duisburg ab dem 17. Dezember).

Ansonsten stehen Raritäten wie Viktor Ullmanns im KZ Theresienstadt entstandene Oper „Der Kaiser von Atlantis“, Mieczyslaw Weinbergs Komische Oper „Masel Tov!“ und Manuel de Falls Mini-Oper „Meister Pedros Puppenspiel“ nach einer Episode aus Cervantes „Don Quichotte“ auf dem Programm, ausgeführt als multimediales Projekt mit Marionetten und Videoeinblendungen. Eigene Kreationen sind durch die biografische Revue „Comedian Harmonists in Concert“ und eine szenische „Liebeserklärung an die Opernbühne“ unter dem Titel „Vissi d’arte“ vertreten, angefüllt mit Ohrwürmern von Puccini bis Offenbach.

Rheinoper rechnet mit Einnahmeverlust in Höhe von 2,6 Millionen Euro

Die positive Entwicklung der Einnahmen wurde durch die Corona-Zäsur natürlich unterbrochen. Die geschäftsführende Direktorin Alexandra Stampler-Brown rechnet mit einem bisherigen Einnahmeverlust von 2,6 Millionen Euro, der durch Einsparungen und Rücklagen jedoch weitgehend aufgefangen werden dürfte. Auch den verminderten Einnahmen in den ersten Monaten der kommenden Saison (in Duisburg 560 Tausend Euro) sieht sie gelassen entgegen.

>>KEINE ABONNEMENTS BIS ENDE 2020 – KARTENWÜNSCHE MAB SOFORT MÖGLICH

• Abonnements werden bis zum 31. Dezember nicht ausgegeben. Abonnenten behalten aber ihre Plätze für die Zeit „danach“.

• Kartenwünsche können ab sofort telefonisch (0203 283 62 100, Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr) oder online auf www.rheinoper.de abgegeben werden.