Duisburg-Süd. Mehr Leistung, weniger Lärm – mit dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) soll es flächendeckenden Schallschutz geben. Noch warten die Anwohner darauf.

Längst rollt der Rhein-Ruhr-Express auch durch Duisburg. Die Baumaßnahmen für den geplanten Lärmschutz entlang der Strecke im Duisburger Süden lassen allerdings noch länger auf sich warten. Das ärgert auch Leser Fritz Kleinekathöfer. Er hat bei der Bahn nachgehört, aber vergeblich auf Antworten gewartet.

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Und das Warten wird auch noch eine Weile andauern. Vor 2025 wird laut Bahn mit dem Bau der neuen Lärmschutzwände nicht begonnen. Erste Maßnahmen waren zum einen bisher verschiedene Baugrunduntersuchungen entlang der Strecke, um die Bodenbeschaffenheit besser beurteilen zu können. Zudem läuft aktuell der Prozess der Bearbeitung der rund 2000 Einwendungen. Laut Bahnsprecherin sind die inhaltlichen Schwerpunkte der Schallschutz und die Grundstücksbetroffenheit der Anwohner. „Nach Abgabe der Antworten bei der Bezirksregierung wird diese einen Erörterungstermin ansetzen. Zu diesem nicht-öffentlichen Termin werden alle Einwender eingeladen“, sagt die Bahnsprecherin.

Neue Schallschutzwände werden mit Bestandswänden verbunden

Ab 2025 sollen 6,2 Kilometer neue Schallschutzwände im Streckenabschnitt 3.2 zwischen Düsseldorf-Angermund und der Haltestelle Im Schlenk erreichtet werden.

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In Duisburg-Rahm beginnend werden neue Schallschutzwände beidseitig bis zur B288 gebaut. 1000 Meter an den Gleisen Richtung Rahm West, 293 Meter Wand schließen sich an den bestehenden Wänden am Grünen Weg an. Die alten Wände werden nicht ersetzt und auf einer Länge von 517 Metern bis zur B288 fortgesetzt.

Rechts von der Bahn, auf der Angermunder Straße in Großenbaum, wird laut Bahn eine durchgängige Schallschutzwand bis kurz vor den Altenbrucher Damm auf einer Länge von 1895 Metern gebaut. Auf der linken Seite der Gleise soll eine 205 Meter lange Wand zwischen der B 288 und dem Beginn des Gewerbegebietes an der Straße Zur Kaffeehött errichtet werden. „Dann ist eine Lücke im Bereich des Gewerbegebietes geplant“, erklärt die Bahnsprecherin. Das nächste Teilstück ab der Ackerstraße bis kurz hinter den Bahnhof Großenbaum wird 700 Meter lang sein.

Angrenzend an die bereits vorhandene Schallschutzwand ab der Sittardsberger Allee in Buchholz auf der rechten Seite bis zum Ende der Wohnbebauung ist der Bau einer 1005 Meter langen Wand geplant. Vor der Bebauung an der Lintorfer Straße ist eine weitere Wandrechtsseitig der Bahn in Länge von 600 Metern bis zum Abschnittsende vorgesehen.

2022 startet Programm zur Lärmsanierung des Bundes

Teile der sogenannten Baulücke, also des Bereichs, in dem keine Maßnahmen durch das Projekt RRX stattfinden, sind in das Programm „Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes“ aufgenommen worden. Anfang 2022 wird in diesem Rahmen in Großenbaum an den Straßen Eibenweg und Breithof eine Schallschutzwand errichtet. Die Bauarbeiten beginnen im Februar und werden voraussichtlich im April 2022 abgeschlossen sein. Die Wand soll 370 Meter lang und drei Meter hoch werden und am Ende der bereits bestehenden Schallschutzwand in Höhe des Fußballplatzes an der Großenbaumer Allee beginnen. Enden soll sie auf Höhe der Straße Am Handwerkshof und nach ihrer Fertigstellung die Anwohner von dem Lärm der vorbeifahrenden Züge schützen.

SECHSGLEISIGER AUSBAU VON DÜSSELDORF BIS GROSSENBAUM

  • Im Rahmen des sechsgleisigen Ausbaus aus Richtung Düsseldorf bis zum Haltepunkt Duisburg-Großenbaum mit zwei neuen Gleisen wird der S-Bahn-Haltepunkt Duisburg-Rahm nach Westen verschoben. Er wird in neuer Lage komplett neu errichtet. Aufgrund der Veränderung muss der Haltepunkt barrierefrei ausgebaut werden. Er wird zukünftig über einen Aufzug aus der Personenunterführung erreichbar sein.
  • Weitere Maßnahmen sind zwischen Duisburg-Großenbaum und Duisburg-Buchholz nicht erforderlich, da die Strecke bereits sechsgleisig ausgebaut ist. Im Anschluss, zwischen Duisburg-Buchholz und dem S-Bahn Haltepunkt Duisburg-Schlenk, ist die Strecke heute fünfgleisig. Hier wird ein sechstes Gleis in die bestehende Infrastruktur eingefügt.