Duisburg. Beide Häuser von Galeria Karstadt Kaufhof bleiben Duisburg erhalten: Aufatmen erlaubt. Die Rettung für die Innenstadt ist das aber noch nicht.

Essen macht zu, Dortmund auch, Duisburg bleibt: Diese Nachricht war so nicht zu erwarten. Galeria Karstadt Kaufhof hält den hiesigen Doppelstandort. Zunächst ungläubig, dann erleichtert schauten man gestern als Duisburger auf die Schlagzeilen. Aufatmen bei der Belegschaft. Aufatmen bei der Stadtspitze und im gesamten Einzelhandel in der Innenstadt. Eine Schließung eines der Häuser – egal ob im Forum oder an der Düsseldorfer Straße – hätte für die eh schon unter Leerständen leidende Innenstadt fatale Folgen gehabt. Diese für die Stadt so wichtige gute Nachricht darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nur ein erstes, vorsichtiges Aufatmen ist. Es gibt noch keine Garantie seitens der Konzernleitung für den Erhalt der 110 Filialen. Und traute man sich gestern fast auch gar nicht, sich über die Nachricht zu freuen – auch angesichts der vielen tausend Jobs, die nun in Nachbarstädten wegfallen.

Wenn es in Duisburg auf Dauer mit beiden Häusern klappen soll, müssen

1.) die Duisburger wieder verstärkt im Forum und an der Düsseldorfer Straße einkaufen gehen und damit den Umsatz vor Ort und nicht den des Onlinehandels steigern.

2.) die Politik und der Einzelhandel gemeinsam die durch die Corona-Pandemie in den Hintergrund getretenen Innenstadtdialoge wieder ernsthaft weiterführen. Denn die City muss nach wie vor attraktiver werden. Der Leerstand entlang der Königstraße und die vielen Billiganbieter und Nagelstudios sind genauso wenig einladend für auswärtige Besucher, wie das leere und verfallende alte VHS-Gebäude an der Düsseldorfer Straße!

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3.) Galeria Karstadt Kaufhof selbst muss in beiden Häusern klare Schwerpunkte setzen und die Häuser mit ihren Sortimenten voneinander abgrenzen. An beiden Standorten Porzellan, Sportkleidung oder ein ähnliches Kleidungssortiment anzubieten, wird nicht die Lösung sein.

Für Essen ist es ein ganz schwerer Schlag, beide Häuser – am Hauptbahnhof und im Einkaufszentrum am Limbecker Platz – zu verlieren. Essen als Einkaufsstadt – das war einmal. Duisburg hat jetzt noch einmal eine Chance bekommen. Es könnte aber die letzte für den Handel in der Stadt sein.