Duisburg-Bissingheim. Ein Wochenende lang wurde die A 3 lärmsaniert. Ausgerechnet für die Lkw-Spuren gab es keinen Spezialasphalt. Trotzdem sollen sie nun leiser sein.
Auf die große Hoffnung folgt die schnelle Ernüchterung: Als am Wochenende des 6. und 7. Juni wegen der Vollsperrung der Autobahn A 3 bei Duisburg-Bissingheim ungewohnte Stille im selbsternannten Dorf am Ende der Welt herrscht, machen sich die Bissingheimer Hoffnungen auf eine ruhigere Zukunft. Denn die Vollsperrung der Autobahn zwischen den Kreuzen Kaiserberg und Breitscheid diente der Sanierung der vielbefahrenen Strecke – auch mit einem lärmmindernden „Split-Mastix-Asphalt“. Jetzt stellen die Anwohner aber fest: Auf den beiden lautesten Spuren, den jeweils rechten Lkw-Spuren, liegt noch der alte, laute Beton. Projektleiter Erdal Zorlu erklärt, warum die rechten Spuren keinen lärmmindernden Asphalt bekommen haben, und warum die Spuren trotzdem leiser geworden sind.
Lärmmindernder Asphalt für Duisburger Lkw-Spuren stand nie zur Debatte
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Nach jahrelangen Bemühungen des SPD-Ortsvereins, der Landtagsabgeordneten und vielen mehr, schreibt eine Anwohnerin der Redaktion, hätten sich die Bissingheimer darauf gefreut, „wieder im Garten sitzen zu können und sich normal zu unterhalten, oder nachts mit offenem Fenster zu schlafen“. Allerdings, bedauert Eicka Hay, „hat Straßen.NRW in beiden Richtungen jeweils nur die mittlere und linke Fahrbahn mit lärmminderndem Asphalt versehen.“ Deswegen ratterten die Lkw jetzt weiter, „es hat also nichts gebracht, wir fühlen uns total verschaukelt.“
Erdal Zorlu, der zuständige Projektleiter bei Straßen.NRW, stellt klar: „Dass die rechten Spuren keinen lärmmindernden Asphalt bekommen, stand seit Beginn der Planungen fest.“ Dass dürfte den Bissingheimern sauer aufstoßen, denn noch am Baustellen-Wochenende hatte eine weitere Anwohnerin die Lkw als schlimmste Lärmquelle auf der Autobahn bezeichnet: „Genau auf unserer Höhe geht es auf der A3 nämlich bergauf, da schalten die Fahrer alle runter, das ist sehr laut.“
Alter Beton verhindert die Sanierung der rechten Spuren
„Die jeweils rechten Spuren beider Fahrtrichtungen sind, anders als die anderen Spuren, aus Beton“, erklärt Erdal Zorlu. Das Material sei so dick und dicht, dass es nicht einfach abgetragen werden könne. „Wir hätten den Beton in beiden Fahrtrichtungen auf der gesamten Strecke von 3,6 Kilometern brechen müssen, das wäre an einem Wochenende nicht zu schaffen gewesen“, beschreibt Zorlu das aufwändige Verfahren.
Trotzdem seien die beiden Betonspuren leiser geworden, ergänzt Erdal Zorlu. „Wir haben die Betonspuren gegrindet“, also abgeschliffen und angeraut; das, so sagt der Projektleiter, mindere den Lärm der Lkw auch ein wenig.