Duisburg. Wegen Einbruchs, Fahrraddiebstahls und Betruges stand ein Walsumer (21) vor dem Amtsgericht Duisburg. Richter sah Langeweile als Motiv.

Eine ganze Reihe von Straftaten hatte ein 21-jähriger Walsumer begangen: Einbruch, Diebstähle, Betrug und Schwarzfahrten listete die Anklage auf. Der bereits vorbestrafte junge Mann gestand die Taten vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz rückhaltlos ein. Ein Motiv wusste er aber nicht zu nennen.

Vor einer Schule im Duisburger Norden hatte er gemeinsam mit einem Bekannten zwei Fahrräder gestohlen. Lehrer hatten die Tat beobachtet und die Diebe noch verfolgt. Bei einem Wohnungseinbruch in Marxloh erbeutete der 21-Jährige einen Flachbildfernseher und eine Spiele-Konsole. Und vergaß einen Handschuh mit seiner DNA am Tatort.

Fahrräder geklaut und Preisschilder vertauscht

Auch einen Betrug, mit dem er sein eigenes Sonderangebot kreierte gab der Angeklagte zu: In einem Textilgeschäft hatte er Etiketten vertauscht und so eine Jacke, die eigentlich 179 Euro kosten sollte, für 119 Euro erstanden. Auf die Frage nach dem Motiv wusste der Angeklagte keine rechte Antwort: „Ich trinke nicht, nehme keine Drogen, spiele nicht.“ Es sei ihm nicht einmal darum gegangen, die falschen Freunde zu beeindrucken, mit denen er viel Zeit verbrachte.

„Ich glaube, dass die Taten vor allem aus Langeweile geschahen. Weil jede Tagesstruktur fehlte und der Angeklagte keine richtige Perspektive hat“, so der Vorsitzende des Jugendschöffengerichts. Bis zur Fachoberschulreife lief bei dem Angeklagten trotz einiger familiärer Probleme noch alles recht gut. Danach hangelte er sich von einer Maßnahme zur nächsten, wusste aber mit seinem Leben nichts anzufangen.

Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt

Das Gericht stellte dem 21-Jährigen dennoch eine günstige Sozialprognose aus. In wenigen Wochen beginnt er nämlich eine Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer. Vor diesem Hintergrund wurde eine sechsmonatige Strafe auf zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Obendrein muss der Angeklagte 50 Sozialstunden ableisten.