Duisburg. Die Belegschaften der Duisburger Malteser-Krankenhäuser warten weiter auf eine Verkaufsentscheidung. Helios erwirbt die Bonner Malteser-Klinik.
Im Verkaufsprozess von sechs ihrer bundesweit acht Akutkrankenhäuser, darunter auch das St. Anna (Huckingen) und St. Johannes-Stift (Homberg) melden die Malteser einen ersten Vollzug. Mit der Helios Kliniken Gruppe wurde nun der Vertrag über den Verkauf des Malteser Krankenhauses Seliger Gerhard in Bonn (750 Mitarbeiter, 400 Betten, ca. 13.000 Patienten pro Jahr) mit samt der angeschlossenen Einrichtungen unterzeichnet. Der Übergang soll bis zum Ende des dritten Quartals abgeschlossen sein, teilten Helios mit.
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Zum Stand der Suche nach einem neuen Träger für die drei Kliniken der Malteser Rhein-Ruhr, zu denen neben den Duisburger Häusern auch das Krefelder Josef-Hospital gehört, äußerten sich weder die Malteser noch Helios. „Uns hat die erwiesene Kompetenz und die hohe medizinische und pflegerische Qualität von Helios überzeugt. Die Malteser haben schon seit vielen Jahren in der Zusammenarbeit mit Helios in IQM, der Initiative für Qualität in der Medizin, sehr gute Erfahrungen gemacht“, so Karl Prinz zu Löwenstein, Generalbevollmächtigter der Malteser Deutschland.
Malteser-Chef: Regionale Stärke ist wichtig
Ebensowenig äußerten sich beide Träger dazu, ob es weiterhin zum von den Maltesern angestrebten Verkauf der acht Kliniken im Paket kommen kann. Löwenstein verweist allerdings darauf, dass der Konzern bereits mit Klinikum und Herzzentrum Siegburg in der Nachbarschaft vertreten ist. Das wäre auch in Duisburg der Fall, wo Helios seit der Übernahme des Kath. Klinikums das St. Johannes (Hamborn), das Marienkrankenhaus (Hochfeld) und die Rheinklinik (Beeckerwerth) betreibt.
„Regionale Stärke ist ein wesentlicher Schlüssel, um in Zeiten sinkender Vergütung und staatlicher Förderung eine hochwertige Versorgung der Patienten sicherzustellen“, sagt der Malteser-Generalbevollmächtigte zum Bonner Deal. Er mag als Hinweis zu verstehen sein, dass Helios auch ein möglicher Interessent für die Rhein-Ruhr-Kliniken ist. Die Malteser hatten im vergangenen Oktober den Verkauf der Kliniken in NRW und Sachsen (Görlitz und Kamenz) angekündigt. Es sei „insbesondere für Betreiber kleinerer Gruppen und einzelner Krankenhäuser schwierig, einen kostendeckenden Betrieb aufrechtzuerhalten und zusätzlich die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur der einzelnen Häuser zu tätigen“, lautete die Begründung.