Duisburg. Die Stadt Duisburg möchte das Gesundheitsamt in der Coronakrise mit Aushilfskräften aufstocken. Studenten sollen Kontakt zu Infizierten halten.

Duisburg möchte das Gesundheitsamt im Kampf gegen das Coronavirus mit studentischen Aushilfskräften verstärken. Die Stadt spricht nun gezielt Studenten an, die auf der Suche nach einer Nebenbeschäftigung sind.

Die Herausforderungen durch diePandemie ist gerade für die Mitarbeiter im Gesundheitsamt groß: Der Gesundheitszustand der Infizierten soll täglich telefonisch abgefragt werden. Die Nachverfolgung von Kontakten und Infektionsketten erfordert einen hohen Personaleinsatz. Gerade zu Beginn der Krise geriet das stark unterbesetzte Gesundheitsamt dabei in die Kritik. Leiter Dr. Dieter Weber räumte Fehler ein. Man sei auf eine derart extreme Lage nicht vorbereitet gewesen. Die Zahl der Mitarbeiter entsprach nicht den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts. Die Reaktion des Krisenstabs: Verstärkung aus anderen Ämtern wurden ins Callcenter des Gesundheitsamtes geschickt.

Studenten sollen im Kampf gegen das Coronavirus unterstützen

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Nun sollen also auch Studenten den Kampf gegen das Coronavirus unterstützen. Dafür hat die Stadt auf ihrer Internetseite eine Stellenausschreibung geschaltet. „Es ist beabsichtigt, bis zu 15 Vollzeitkräfte zeitlich befristet zu beschäftigen. Da grundsätzlich aber auch Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse möglich sind, kann sich der Bedarf an Aushilfen entsprechend verändern“, erklärt Stadtsprecher Malte Werning. Die Aushilfen sollen nach Angaben aus dem Rathaus bis Ende 2020 befristet eingestellt werden.

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Das Anforderungsprofil: Das Gesundheitsamt sucht Menschen, die „ein fortgeschrittenes beziehungsweise abgeschlossenes (Fach-)Hochschulstudium der Fachrichtung Medizin oder Biologie“ vorweisen können. Auch Studenten vergleichbarer Fachrichtungen können sich melden.

Kandidaten müssen auch die Bereitschaft mitbringen, Abend- und Wochenenddienste zu leisten. Die überwiegende Arbeitszeit wochentags und an den Wochenenden liege aber zwischen 8 und 18 Uhr. Eine Bedingung an Bewerber: Sie müssen mehr als drei Monate verfügbar sein. Als Wochenarbeitszeit sind mindestens 20 Wochenstunden angegeben.

Aushilfskräfte werden nach Tarif bezahlt

Und die Bezahlung? „Die Vergütung erfolgt nach dem Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) in Vollzeit beziehungsweise Teilzeit bei flexibler Arbeitszeit“, steht in der Ausschreibung geschrieben. Wie viel die Aushilfskräfte genau verdienen, ist von ihrer Qualifikation abhängig. Ungelernte Aushilfskräfte werden in die Entgeltgruppe 3 eingeordnet. Das Einstiegsgehalt beträgt bei einer Vollzeitstelle 2325,89 Euro. Kräfte mit abgeschlossenem Studium fallen unter die Entgeltgruppe 9b. Grundgehalt hier für eine Vollzeitstelle: 3074,70 Euro.

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Wann die Aushilfskräfte ihren Dienst aufnehmen sollen, ist noch unklar. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 5. Juni. Die Aufgaben sind dagegen schon deutlich beschrieben: Covid-19-Patienten und Kontaktpersonen sollen nach Vorgaben des Robert-Koch-Instituts betreut werden. Dazu zählt neben dem telefonischen Austausch über den Befund auch die Festlegung und das Aussprechen des Quarantänezeitraums, das Kontaktieren der Kontaktpersonen, die Falleingabe in die Datenbank „Coronas“ und die Erledigung des Schriftverkehrs.