Duisburg-Rheinhausen. Die Bergbausammlung in Rheinhausen hat die Corona-Pause beendet. Besichtigt werden kann nun auch wieder das berühmte „Arschleder“ der Bergleute.

Überrannt wird die Rheinhauser Bergbausammlung in der Regel zwar nicht von Besuchern, einen konstanten Strom an Gästen gibt es in dem Bergbaumuseum an der Straße Auf dem Berg aber schon. Besonders zu Ereignissen wie dem „Tag der Museen“ am vergangenen Sonntag, kommen sonst viele, um sich über die Bergbaugeschichte am linken Niederrhein zu informieren.

Aber auch hier ist in der Corona-Krise vieles anders. „Wir haben längst nicht so viele Besucher wie sonst“, sagt Wilfried Brücksken, erster Vorsitzender der Bergbausammlung. Trotzdem war die Ausstellung geöffnet und es fanden Führungen statt – allerdings mit Maske und nach Benutzung des Desinfektionsmittelspenders am Eingang. „Auf die Schutzmaßnahmen legen wir großen Wert“, so Brücksken.

Der Gruppenraum, in dem sonst Tische und bis zu 35 Sitzplätze stehen, wurde auf 15 Stühle verkleinert. Einen Film über den Bergbau im Ruhrgebiet kann man nun mit sehr viel Platz um sich herum sehen.

Jede Menge Relikte aus der Bergbau-Ära gibt es in Rheinhausen zu sehen.
Jede Menge Relikte aus der Bergbau-Ära gibt es in Rheinhausen zu sehen. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Seit Museen am 7. Mai wieder öffnen durften, hat auch die Bergbausammlung wieder Besucher empfangen. Sonst kommen auch viele Schulklassen oder Seniorengruppen. Insgesamt sieben dieser Gruppen, jung und alt, hätten ihr Kommen entweder bereits von sich aus abgesagt, oder nach Rücksprache. Grundsätzlich würden solche Besuche kostenlos sein. Allerdings würden viele Gruppen etwas in die Kaffeekasse der Sammlung spenden. Da komme schon ein bisschen was für den Verein zusammen, das nun fehle.

Aber nicht nur die Seniorengruppen, die als Besucher kommen, zählen zur Corona-Risikogruppe. Auch die Bergleute, die durch die Ausstellung führen, sind größtenteils schon im Rentenalter. Das hält sie aber nicht davon ab, weiter für die Sammlung tätig zu sein. „Während der Schließung waren wir mit zwei Mann auch oft hier“, so Brücksken. Denn die weitläufigen und grünen Außenanlagen mussten weiter gepflegt werden. „Die Natur wartet nicht.“Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger Westen

Der Steinkohle-Bergbau der jüngeren Zeit hat eher Probleme mit der harten Arbeit und Krankheiten wie der Staublunge, als mit einer ansteckenden Viruserkrankung. „Die einzige ansteckende Krankheit war Fußpilz“, sagt Brücksken. Das lag insbesondere daran, dass sich die Bergleute nach einer anstrengenden Schicht den Kohlenstaub in den Gemeinschaftsduschen abwuschen.

Wie schwarz die Bergleute seinerzeit waren, davon zeugen viele Fotografien aus der Bergbauzeit. In der Sammlung sind aber auch die Werkzeuge im Wandel der Zeit, Modelle von Schächten, die teilweise nur 78 Zentimeter hoch waren, und das berühmte „Arschleder“ zu sehen. Auf letzterem saßen die Bergleute, um sich an den scharfkantigen Steinen und Kohlen unter Tage nicht die Hose aufzureißen. Trotz Corona und Maskenpflicht kann man in der Rheinhauser Bergbausammlung daher noch immer ein Stück Stadtgeschichte erleben.

>>> Öffnungszeiten:

Die Rheinhauser Bergbausammlung (Auf dem Berg 9) hat jeden Donnerstag von 9 bis 16 Uhr und jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, die Führungen sind kostenlos. Mehr Informationen gibt es unter www.bergbausammlung.de.