Duisburg. Etwa 50 Anhänger von „Widerstand 2020“ haben am Montagabend erneut gegen den Lockdown demonstriert. 70 Gegendemonstranten in der City.
In der Duisburger Innenstadt demonstrierten am Montagabend erneute dutzende Menschen gegen die Einschränkungen während der Corona-Pandemie. Etwa 50 Protestler versammelten sich ab 19 Uhr an der Skulptur gegenüber der Oper – nur ein Drittel derer, die hier noch am Samstag zusammen gekommen waren. Trotz einiger Diskussionen mit Gegendemonstranten des Bündnisses „Duisburg stellt sich quer“ blieb die Kundgebung friedlich.
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Die Gegendemonstranten hatten vor dem Amtsgericht etwa 70 Mitstreiter mobilisiert, davon viele aus dem linken Parteienspektrum. Ihre Redner warfen den Lockdown-Gegnern in Hörweite vor, Verschwörungstheorien zu verbreiten. „Protest ist richtig, aber für besseren Arbeitsschutz und nicht zusammen mit Rechten, Verschwörungstheoretikern und Corona-Leugnern“, hieß es etwa. Ein Arzt warnte, das Virus sei weitaus gefährlicher als angenommen und verursache bleibende Schäden.
Keine Absperrgitter: Demonstranten beginnen Diskussionen
Um den König-Heinrich-Platz herum hielten sich etwa 50 Beamte der Polizei bereit. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl hatten sie darauf verzichtet, Absperrgitter aufzustellen.
Das ermöglichte gegenseitige Besuche der Kundgebungen durch einzelne Demonstranten. Eine Gruppe der Linksjugend Solid postierte sich wenige Meter hinter den Anhängern von „Widerstand 2020“ und hielt ein Banner hoch. „Versammlung der Aluhüte“ stand darauf. Eine Diskussion zwischen Linksjugend-Mitgliedern und Lockdown-Gegnern scheiterte jedoch schnell.
Öffentliche Reden in Reihen der Lockdown-Gegner fanden diesmal nicht statt, stattdessen unterhielten sich die Anwesenden – alle ohne Gesichtsmaske – in kleinen Gruppen und versuchten zeitweise, Zeitschriften mit ihren Thesen an Autofahrer auf der Landfermannstraße zu verteilen. „Wir fordern, die Beschränkung unserer Grundrechte aufzuheben. Die Infektionswelle war schon fast vorbei, als der Lockdown eingeführt wurde“, sagte Demo-Anmelder Stefan Brackmann, der eine weitreichende Verbreitung des Virus in Frage stellt.
„Lügenpresse“-Shirts und QAnon-Aufnäher
Auf seiner Demo tummelten sich jedoch auch erkennbar Anhänger weit verbreiteter Verschwörungstheorien, die an Geheimregierungen glauben. Auch das Wort „Lügenpresse“ war auf dem Shirt eines Mannes zu lesen. Abgesehen von den Diskussionen blieben die Kundgebungen friedlich.