Duisburg. In der Königsgalerie herrscht immer mehr Leerstand. Den will Betreiber Klépierre jetzt mit mehr Büroflächen bekämpfen. Das sind die Pläne.
Erst standen immer mehr Geschäfte in der Königsgalerie leer, jetzt wird sie offenbar zu großen Teilen umgebaut zu Büroflächen: Das Einkaufszentrum zieht nicht genug Käufer an, immer mehr Shops ziehen daher aus. Center-Betreiber Klépierre ist auf der Suche nach Möglichkeiten, den Standort trotzdem profitabel zu gestalten – indem die Shopping Mall zu mehr als einem Drittel in einen Standort für Büros verwandelt wird.
„Maßstäbe in Sachen gelungenem Einkaufserlebnis“ wollte die Königsgalerie setzen, diesen Anspruch reklamierte sie für sich bei der Eröffnung im Herbst 2011. Von einer „Shopping-Attraktion“ war die Rede: 20.000 Quadratmeter zum Bummeln. Damals waren 16.500 Quadratmeter der Fläche für Einzelhandel und Gastronomie vorgesehen, dazu 3500 Quadratmeter für Büros und Dienstleister.
Königsgalerie in Duisburg: Die 2. Etage wird wohl zur reinen Büro-Etage
Die zweite Etage wird jetzt offenbar zur reinen Büro-Etage umgerüstet, auch in den Stockwerken eins und drei sind Büroflächen geplant. Das geht aus Vermietungsangeboten hervor, die im Internet zu finden sind.
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Königsgalerie-Betreiber Klépierre will sich zu den Plänen und auch zu weiteren Fragen der Redaktion nicht äußern, Center Manager Jan Harm sagt nur so viel: „Die Königsgalerie wurde beim Refurbishment 2011/12 schon mit Büroflächen in den oberen Geschossen geplant“, das habe sich mit der Vermietung an Barmer und Postbank in den vergangenen Jahren als „erfolgreich“ gezeigt. „Dieser Ansatz wird in der Zukunft bestimmt auch weiterverfolgt und der lokale Markt weiter sondiert werden.“
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Weitere Angaben macht Harm nicht. Die Liste des Angebots auf der Homepage der Königsgalerie umfasst 20 Geschäfte, dazu sechs Gastronomiebetriebe und fünf Dienstleister. Im Februar standen dort 13 Ladenlokale leer, aktuelle Zahlen nennt der Center Manager nicht.
Zum Vergleich: Das erfolgreichere Forum, ebenfalls von Klépierre betrieben, listet mit knapp 70 Shops und Restaurants mehr als doppelt so viel Einkaufserlebnis auf. Als die Königsgalerie an den Start ging, gab es mehr als 50 Mieteinheiten.
Mehr als ein Drittel des Einkaufszentrums Königsgalerie soll zu Bürofläche werden
Cubion, ein Makler mit Spezialisierung auf Gewerbeimmobilien im Ruhrgebiet, bietet auf seiner Homepage „exklusive Büroflächen“ in der Königsgalerie an – insgesamt 7100 Quadratmeter. „Die bekannte Königsgalerie in einer der besten Lagen von Duisburg vereint produktives Arbeiten mit attraktiven Freizeitangeboten an nur einem Ort“, heißt es dort. „Durch ein neues Konzept entstehen vom 1. bis zum 3. Obergeschoss individuelle und ausgefallene Büroflächen.“
Das ist Klépierre
Klépierre betreibt Einkaufszentren in einem Dutzend Länder auf dem europäischen Festland. Zusammen ziehen diese nach Angaben von Klépierre jährlich 1,1 Milliarden Kunden an. Seine Leerstandsquote gibt Klépierre mit 3,2 Prozent für das Jahr 2018 an.
Die Königsgalerie in Duisburg besuchen nach Angaben des Betreibers jährlichen drei Millionen Kunden – beim Forum sind es acht Millionen.
Das entspricht mehr als einem Drittel der Gesamtfläche des Duisburger Noch-Einkaufszentrums. Bis auf 550 Quadratmeter befinden sich die angebotenen Flächen alle im 2. Obergeschoss, das offenbar zur Büroetage werden soll. Die Mietkosten gibt Cubion mit ab 9,50 Euro pro Quadratmeter an, je nach Ausstattung und Laufzeit. Hinzu kommen 3,50 Euro Nebenkosten pro Quadratmeter.
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Nachdem Anfang des Jahres weitere Geschäfte die Königsgalerie verlassen hatten, begannen bei Klépierre Überlegungen zu einer anderen Ausrichtung des Standorts, bei dem auch Büroflächen und Dienstleister eine Rolle spielten. Die Umsetzung der neuen Strategie scheint jetzt begonnen zu haben.