Duisburg. Im Hochfelder Rheinpark stand am Mittwochmorgen ein großer Haufen Bauschutt in Flammen. Die Kripo ermittelt und sucht mögliche Zeugen.
An einer alten Lagerhalle am Rheinpark in Duisburg-Hochfeld brannte am frühen Mittwochmorgen ein großer Haufen Bauschutt. Die Duisburger Feuerwehr war um 5.45 Uhr mit rund 50 Einsatzkräften bis mittags vor Ort. Die Rauchsäule war von weit her zu sehen – doch die Stadt gab gegen Mittag Entwarnung: Eine Gefahr durch die Rauchentwicklung bestehe für die Bevölkerung nicht.
Brand in Duisburg-Hochfeld: Löschboot ebenfalls im Einsatz
Beim Eintreffen stellte die Wehr fest: Es brannte ein etwa 450 Quadratmeter großer Holzstape l, der beim Abriss der alten Arcelor-Mittal-Hallen angefallen war. Das Gelände war eingezäunt.
Die Ferraro Group hat seit Beginn der Rückbauarbeiten im Februar einen 24-Stunden-Wachdienst im Einsatz, der das rund 275.000 Quadratmeter große Baufeld überwachen soll. Zusätzlich gibt es Videokameras und einen nächtlichen Streifendienst der Sicherheitsfirma. „Eine komplette Überwachung ist aber angesichts der baulichen Gegebenheiten nicht möglich“, erklärt der Sprecher der Ferraro-Group. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Personen sind nicht zu Schaden gekommen.
Brand in Duisburg: Drei Kilometer Schlauch durch den Rheinpark
In den vergangenen Wochen sind die Hallen im Rheinpark abgerissen worden, um Platz für das neue Wohngebiet „Rheinort“ zu schaffen. Der Umbau ist Teil der großangelegten Umgestaltung des Rheinparks. 2028 soll auf dem Gelände zudem die Internationale Gartenschau stattfinden. Da im Umkreis nur sehr wenige Hydranten waren, kam auch das Löschboot zum Einsatz, das sonst in Ruhrort liegt. Die Rettungskräfte zogen rund drei Kilometer Schlauch durch den Park, um die Stelle zu erreichen.
„Weißer Rauch ist gut, das ist Wasserdampf. Gerade war alles noch pechschwarz“, erklärte Einsatzleiter Christian Umbach, der die Arbeit der etwa 50 hauptamtlichen und freiwilligen Feuerwehrleute koordinierte, um kurz nach 8 Uhr. Trotz der anhaltend großen Belastung durch Corona-Einsätze für den Krisenstab sei es kein Problem gewesen, die Leute zusammen zu trommeln. „Das ist immer gewährleistet“, so Umbach.
Duisburger Bevölkerung wurde gewarnt
Per App Nina war die Duisburger Bevölkerung in Hochfeld, im Dellviertel und in der Umgebung gewarnt worden, vorsorglich Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Feuerwehr führte im gesamten Stadtgebiet Messungen der Luftbelastung durch. Eine Schadstoffbelastung war nicht feststellbar. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand nicht. Um jedoch Geruchsbelästigungen zu vermeiden, wurde empfohlen, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungen sowie Klimaanlagen nach Möglichkeit abzuschalten.
Wegen der weiträumigen Sperrung des Geländes gab es ein kleines Verkehrschaos rund um die Sedanstraße.
Duisburg: Rauchwolke zog von Hochfeld übers Stadtgebiet
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Der Einsatz dauerte mehrere Stunden, da das Material mit einem Bagger auseinandergezogen und im Anschluss abgelöscht werden musste. In einer Stellungnahme bedankt sich ein Firmensprecher bei den Rettungskräften. Weiter heißt es: „Der in Brand geratene Holzberg enthielt nach unserer Kenntnis keine Altreifen, sondern bestand überwiegend aus Altholz.“ Das Material lagerte dort, um von einem Fachentsorger abgeholt zu werden.
Gegen 14 Uhr meldete die Polizei, dass die Löscharbeiten beendet wurden. Ermittlungen der Duisburger Kriminalpolizei ergaben, dass das Abrissmaterial wahrscheinlich vorsätzlich angezündet wurde. Der überwiegend aus Holz und Dachpappe bestehende Haufen stammte vom Rückbau der großen Lagerhallen längs der Moerser Straße. Neben erhöhten Entsorgungskosten des Brandschutts stehen jetzt auch teure Bodenuntersuchungen an. Die Polizei sucht Zeugen, die in den frühen Morgenstunden gegen 5 Uhr verdächtige Beobachtungen in der Nähe des Brandortes gemacht haben. Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 entgegen unter der Rufnummer 0203/2800.
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