Duisburg. Abiturienten müssen wegen der Corona-Pandemie auch ihre Abibälle umplanen. in Duisburg diskutieren über Lösungen mitunter auch Eltern mit.
Für die Abiturienten nahm nicht nur die Vorbereitung auf die Abiturprüfungen wegen des Coronavirus einen unerwarteten Verlauf: Auch die mitunter kostspieligen Abibälle, die für viele Schüler inzwischen zum Ende der Schullaufbahn dazugehören wie das Abschlusszeugnis, stehen in diesem Jahr auf der Kippe. Die Duisburger Abschlussjahrgänge reagieren unterschiedlich darauf. Ein Überblick.
Einen besonderen Ort für ihren Abiball hatten sich die Schüler des Mannesmann-Gymnasiums ausgesucht – sie wollten am 21. Juni in einem Saal der MSV-Arena feiern: „Wir haben uns mit der Schulleitung zusammengesetzt und sind zu dem Schluss gekommen, dass der Termin nicht zu halten ist. Das wäre unverantwortlich und besonders für ältere Menschen viel zu gefährlich“, sagt Ilias Ziogias vom Planungsteam. Die Schüler des Mannesmann-Gymnasiums haben aber Glück: Die Verträge mit der Schauinsland-Reisen-Arena erlauben eine Verschiebung innerhalb des Kalenderjahres – der Abiball soll nun im Dezember stattfinden.
Mannesmann-Gymnasium: Schüler planen Ball im Dezember
„Es wäre dann mehr ein Abschlussball, aber die meisten von uns wären traurig, wenn gar keine Veranstaltung dieser Art stattfinden würde“, sagt Ziogias. „Uns wurde ja auch die Möglichkeit genommen, uns voneinander zu verabschieden, weil der letzte Schultag so plötzlich kam.“ Das Risiko, dass bei einer Feier ein halbes Jahr nach dem Ende der Schulzeit etliche Abiturienten fehlen könnten, wollen sie eingehen: „Das Problem besteht, aber anders geht es nicht“, meint Ziogias.
Immerhin ist das finanzielle Risiko überschaubar: Von den kalkulierten 30.000 Euro haben die Mannesmann-Schüler bisher nur 5000 für die Anzahlung an die MSV-Arena ausgegeben. Der Kartenverkauf für die Feier hat ohnehin noch nicht begonnen.
Kein Nachholtermin am Mannesmann, Diskussion über Verschiebung am Steinbart
Ebenfalls im Stadion wollten die Schüler des Steinbart-Gymnasiums feiern, am 13. Juni. Anders als die Abiturienten am Mannesmann haben sie die vertraglich zugesicherte Möglichkeit der Verschiebung nicht genutzt: Bei einer Abstimmung entschieden sich zwei Drittel der 116 Schüler dagegen. Das Geld für die gekauften Karten wird nun abzüglich der verteilten Storno-Gebühr zurückerstattet.
Am Landfermann-Gymnasium dagegen hat man noch die Hoffnung, den für den 26. Juni in der Ratinger Ahi-Halle geplanten Abiball nachholen zu können.
Ebenfalls unklar sind die Aussichten am Bischöflichen St. Hildegardis-Gymnasium. Die Schülerinnen wollten eigentlich am 20. Juni im Oberhausener „Atrium“ ihren Abschluss feiern. Derzeit wird diskutiert, ob der Abiball nachgeholt werden soll, sagt Lena Veldkamp vom Planungskomitee. „Einige Leute wollen ihn nicht nachholen, die meisten sind aber dafür. Wir haben ja nicht nur schon unsere Schuhe und Kleider gekauft und Friseurtermine vereinbart, wir haben auch Reden für den Abiball geschrieben und ein Programm erarbeitet. Es wäre schade, wenn das alles wegfiele“, sagt die 18-jährige.
Verkauf der Eintrittskarten am St. Hildegardis-Gymnasium vorerst gestoppt
Um das weitere Vorgehen ist am Hildegardis-Gymnasium eine lebhafte Debatte entbrannt. „Da sind auch die Eltern dabei, weil sie am Vertrag mit der Veranstaltungsstätte beteiligt sind“, erläutert Veldkamp. Vor allem aber müsse das „Atrium“ selbst erst Klarheit schaffen. „Wenn wir von uns aus absagen, bleiben wir auf unseren Kosten sitzen. Wenn die Halle absagt, bekommen wir den Großteil wieder.“
Rund 20.000 Euro haben die Abiturientinnen des ehemaligen Mädchen-Gymnasiums für den Abiball aufgewendet. Den Verkauf der Eintrittskarten haben sie vorerst gestoppt. Der unvergessliche Abend, den sich die Duisburger Schüler von ihrem Abiball versprechen, wird es in jedem Fall werden.