Duisburg. Ein Kunde will mehrere Päckchen in einer Post-Filiale abholen und seinen Ausweis aus Angst vor Corona nicht aushändigen. Es gibt Streit.
Marc Schley hat sich in Corona-Zeiten über das Verhalten eines Mitarbeiters in der Niederlassung der Deutschen Post/DHL an der Kommandantenstraße in Duisburg-Neudorf geärgert. Dort wollte er jüngst verschiedene Päckchen abholen und hielt dazu schon seinen Personalausweis bereit. „Als ich nach dem Ausweis gefragt wurde, hielt ich ihn gut lesbar hoch und sagte, dass ich ihn aufgrund der aktuellen Lage nur ungern aus der Hand geben würde“, berichtet Schley.
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Dem zuständigen Mitarbeiter habe dies aber nicht ausgereicht. Er könne die Päckchen nicht aushändigen, wenn er den Ausweis nicht bekomme. „Ich bat ihn daraufhin, dass er sich zunächst seine Hände desinfizieren möge“, so Schley. Der Mitarbeiter habe ihn verdutzt angeschaut und sich mit einem unpassenden Kommentar auf dem Weg zum Desinfektionsfläschchen gemacht.
Post/DHL in Duisburg: Kunde spricht von Frechheit
„Bei diesem Mitarbeiter scheint einiges noch nicht angekommen zu sein“, findet Schley. „Ich finde es eine Frechheit, dass man solche Mitarbeiter im Publikumsverkehr arbeiten lässt. Stress hin oder her – das geht gar nicht.“
Auf Nachfrage der Redaktion betont DHL-/Postsprecherin Britta Töllner, dass die Sicherheit und der Gesundheitsschutz der Kunden und Mitarbeiter in der Corona-Krise absolute Priorität habe. „Wir halten uns da an die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts.“ Deshalb gebe es in jeder Filiale zum Beispiel Trennwände aus Plexiglas oder Security-Mitarbeiter, die den Besucherstrom regeln sollen.
„Am Ende haftet der Mitarbeiter, wenn er ein Päckchen an die falsche Person aushändigt“
Unabhängig davon sei es bei einigen Päckchen zwingend, aber auch sonst erforderlich, dass der Kunde bei der Abholung seinen Ausweis übergebe. „Nur so kann der Mitarbeiter sicherstellen, dass es sich auch um den rechtmäßige Empfänger handelt“, so die Sprecherin. „Über eine gewisse Distanz ist dies oft schwierig zu überprüfen. Am Ende haftet der Mitarbeiter, wenn er ein Päckchen an die falsche Person aushändigt.“
Es seien darüber hinaus auch noch keine Fälle bekannt, bei denen es zu Infektionen mit dem Coronavirus durch die Übergabe von Personalausweisen gekommen sei. Was das Verhalten des kritisierten Mitarbeiters betrifft, stellt Töllner klar, dass es wegen ihm bislang keine Kundenbeschwerden gegeben habe.