Duisburg. Duisburgs Superintendent schreibt in seinem „Wort der Zuversicht“ über die Corona-Lockerungen. Er findet, dass Verantwortung zur Freiheit gehört.

Vertreter der Duisburger Kirchen schreiben für unsere Redaktion in der Corona-Krise seit Ende März einmal wöchentlich als Gastbeitrag ein „Wort der Zuversicht“. In seinem aktuellen Beitrag geht Superintendent Pfarrer Armin Schneider auf Freiheit und Verantwortung ein:

In dieser Woche haben wir Freiheiten zurück gewonnen, die wir schmerzlich vermisst haben: Kinder dürfen wieder auf Spielplätze, Besuche von Zoos und Museen sind möglich; die Haare können endlich wieder professionell in Form gebracht werden; gemeinsam gefeierte Gottesdienste dürfen stattfinden; die Bundesliga beginnt vermutlich Mitte Mai mit Geisterspielen.

Duisburg: Verantwortung ist Kehrseite der Freiheit

Freiheit geht aber nicht ohne Verantwortung. Wir setzen die zurück gewonnenen Freiheiten aufs Spiel, wenn wir uns nicht an die notwendigen Hygiene- und Abstandsregeln halten. Dabei kommt es auf jede und jeden einzelnen an. Wir sind bisher auch deshalb relativ gut durch diese Krise gekommen, weil sich die meisten Menschen verantwortungsbewusst verhalten haben.

Dass Freiheit und Verantwortung untrennbar zusammengehören hat schon Martin Luther eindrücklich beschrieben. Er schreibt: „Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.“ Das meint: die Kehrseite der den Menschen von Gott geschenkten Freiheit ist die Verantwortung – die, für meinen Nächsten, vor allem die für meinen schwächeren Nächsten. Freiheit auf der einen, Solidarität und Nächstenliebe auf der anderen Seite gehören untrennbar zusammen.