Duisburg. Der Zoo Duisburg hat wieder geöffnet. Ein Rundgang zeigt die Corona-Maßnahmen – und Probleme. Verantwortliche, Pfleger und Eltern atmen auf.

Für das vor wenigen Stunden geborene und noch namenlose Rentier im Zoo Duisburg ist alles Neuland. Die ersten Schritte, die geduldigen Blicke der Mutter und vor allem: Besucher vor dem Gehege. Seit Mittwoch dürfen die wieder in den Zoo. Endlich – dürfte es nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen bei den Zooverantwortlichen heißen.

Erst am Dienstag geboren, ist das Rentierbaby einer der Blickfänge für die zahlreichen Besucher am Eröffnungstag. Bereits um 9 Uhr gibt es lange Schlangen an der Kasse – geschuldet dem Sicherheitskonzept in der Corona-Krise. Nur der Haupteingang an der Mülheimer Straße ist geöffnet, die Besucher müssen Abstand zueinander halten.

Zoo Duisburg eröffnet wieder: 1800 Besucher zeitgleich erlaubt

Gegen 11.30 Uhr befinden sich bei strahlendem Sonnenschein 1200 Besucher im Zoo – Maximal dürfen 1800 Menschen zeitgleich Gorilla, Giraffe und Co. besuchen. Eine Mitarbeiterin am Eingang kontrolliert die Ein- und Ausgänger. Maßgebend für die Höchstzahl an Besucher ist die zur Verfügung stehende Wegefläche, erklärt Zoosprecher Christian Schreiner.

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„Jeder Tag der geschlossen ist, macht es schwierig“, gesteht der Zoosprecher. „Wir freuen uns, wieder öffnen zu dürfen.“ Seit dem 15. März und somit mehr als sieben Wochen war der Tierpark für Besucher geschlossen. Wichtigste Einnahmequelle, die Eintrittsgelder, blieb aus. Betriebskosten gab es trotzdem, denn die Tiere mussten versorgt werden.

Corona: Die wirtschaftlichen Folgen für einen Tierpark

„Im Monat haben wir alleine Tierfutterkosten in Höhe von 50.000 Euro“, gibt Schreiner einen Einblick. Hinzu kommen Energie und Personalkosten. Übergangsweise waren Mitarbeiter des Zoos in Kurzarbeit. Durch ein verändertes Schichtsystem zählte dazu auch ein Teil der Tierpfleger – die Versorgung der Tiere war aber sichergestellt, garantiert Schreiner.

Menschen warten am Vormittag in einer Schlange vor dem Zoo. Zeitgleich dürfen 1800 Personen im Zoo sein.
Menschen warten am Vormittag in einer Schlange vor dem Zoo. Zeitgleich dürfen 1800 Personen im Zoo sein. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Die täglichen Betriebskosten teilt der Zoo nicht mit. Ein Vergleich zeigt aber: Laut einem NDR-Bericht hat die lange Schließung den Tierpark Hannover nach Angaben des Geschäftsführers pro Tag etwa 63.000 Euro gekostet. Im Berliner Zoo sollen es sogar 140.000 Euro täglich sein.

Zoo Duisburg: Diese Sicherheitsmaßnahmen gibt es

Mit der Eröffnung betritt der Zoo nun „Neuland“. Schilder weisen auf Abstandsregelungen vor den Gehegen hin. „Eine Tapirlänge oder zwei Meter“, heißt es auf den Warnhinweisen. Bei den Giraffen gibt es etwa zusätzliche Abstandshalter. Auf der Zoobrücke über der Autobahn gibt es eine Spurenregelung, die den Besucherverkehr lenken soll. Vor dem Gehege der Brillenbären gilt eine Einbahnstraßenregelung. „Damit die Menschen nicht durcheinander laufen“.

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Und doch wird bei einem Rundgang durch den Zoo am Mittwochvormittag deutlich: Noch nicht vor allen Gehegen wird auf den Mindestabstand geachtet. So etwa bei den Riesenottern. „An der ein oder anderen Stelle müssen wir nachsteuern“, sagt Schreiner. Zoomitarbeiter sollen aber auf der gesamten Fläche auf die Regeln hinweisen, so etwa auf das Picknick-Verbot auf Tischen und Bänken.

Duisburger Zoo wieder geöffnet

Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet.
Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet.
Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet.
Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet.
Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet.
Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet.
Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet.
Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet.
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Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet.
Der Zoo Duisburg ist nach der coronabedingten Schließung wieder geöffnet. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich
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Eröffnung nach Corona-Pause: Tiere zeigen sich unbeeindruckt

Viele der Tiere zeigen sich von den Besuchern unbeeindruckt, so etwa die in der Sonne liegenden Zebras. Robben sind da schon interessierter. Sie halten beim Auftauchen für einen kurzen Moment Blickkontakt.

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Irritiert von der Leere im Zoo war zuletzt Giraffenbulle Kiringo, so ganz ohne Zaungäste. „Zielstrebig kam er am Morgen auf die Besucher zu“, sagt Schreiner. Doch auch in den vergangenen Wochen wusste sich das Steppentier zu helfen. Sein Gehege grenzt direkt an die Mülheimer Straße. „Regelmäßig hat er geschaut, ob Menschen unterwegs sind.“ Den Gang kann er sich nun sparen.

Eltern atmen auf: Neue Impulse für die Kinder

Ganz zur Freude der fünfjährigen Lilly. Giraffen sind schließlich ihre Lieblingstiere. „Und Delfine“, doch um die zu sehen, muss sie sich noch gedulden, denn das Delfinarium und Tierhäuser haben noch geschlossen. Die erste Runde durch den Zoo dreht sie mit ihrem Bruder Tim (3) und Mama Tanja Kojevska trotzdem.

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„Papa ist Zuhause und macht Homeoffice“, sagt die dreifache Mutter, die ihre siebenmonatige Tochter auf dem Arm hält. „Einmal die Woche sind wir sonst im Zoo gewesen. Wir haben es vermisst.“ Jetzt freut sich die Mutter endlich wieder auf „neue Impulse für die Kinder“.

Fast 2000 Futterhelden

Fast 2000 Personen haben sich laut dem Zoo an der Futterhelden-Aktion beteiligt und in der Zeit der coronabedingten Schließung Geld für die Tiere gespendet.

Die Menschen „haben mitgefiebert“, wann der Zoo wieder eröffnen darf und den Mitarbeitern Nachrichten geschickt, erzählt Zoo-Sprecher Christian Schreiner und ergänzt: „Das zeigt, welchen Stellenwert wir gesellschaftlich haben.“