Rheinhausen. Auf einem Grundstück am Kreuzacker stehen zahlreiche Gebrauchtwagen. Heinz Günter Lang wandte sich an die Stadt, bekam aber keine Informationen.
Jede Menge alte Autos, Busse und sogar Laster stehen an der Straßenecke Kreuzacker und Moerser Straße, nahe des Johanniter-Krankenhauses. Nummernschilder haben sie nicht, sie sind teilweise verrostet und haben jede Menge Dellen. Bei einem Fahrzeug ist die Heckscheibe eingeschlagen. Einige Wagen stehen nicht auf der befestigten Fläche, sondern auf Rasenstreifen zur Straße.
Die Ansammlung der Fahrzeuge wirkt wie ein Autofriedhof
Das fiel Leser Heinz-Günter Lang und auch vielen seinen Nachbarn seit einigen Monaten unangenehm auf. Darum sprach er die Redaktion wegen dieses vermeintlichen Autofriedhofs an. „Ganz vorsichtig gesagt, ist das unschön. Insbesondere, wo sich nur drei bis vier Meter weiter Wohnhäuser befinden“, sagt Lang. In der unmittelbaren Nähe seien außerdem ein Altenheim, das Johanniter-Krankenhaus und der Eingang zum Volkspark. Daher fragt Lang: „Ist es nicht möglich, diesen Schandfleck zu beseitigen?“ Ein Warenumschlag wie bei anderen Händlern von Gebrauchtwagen ist für den 84-Jährigen nicht unmittelbar zu erkennen.
Handel mit Afrika - Fotos auf Facebook
Es handelt sich dabei offenbar um ein Unternehmen, welches Autos nach Afrika verschifft. Unter dem Firmenschriftzug „Diallo Automobile“ steht: „We ship to Africa“. Auf der Facebook-Präsenz der Firma sind mehrere Bilder von doppelstöckigen Autotransportern zu sehen, die voll beladen mit Fahrzeugen sind. Es gibt auch eine Internetseite, auf der man sich allerdings registrieren muss.
Das Unternehmen antwortet nicht
Eine E-Mail-Anfrage an das Unternehmen blieb bisher unbeantwortet. Eine Anfrage bei der Stadt blieb bisher ebenfalls erfolglos. Ein Stadtsprecher verwies vor einem Monat, also Mitte März darauf, dass das Ordnungsamt derzeit an allen Fronten im Corona-Einsatz sei und daher eine Antwort wohl noch etwas dauern werde.
Antwort der Stadt verärgert
Auch Heinz-Günter Lang hatte die Stadt angesprochen. Mit ähnlichem Erfolg wie die Redaktion. Er erhielt am Telefon die bürgerfreundliche Auskunft, dass er erst einmal selbst erkunden solle, wer der Eigentümer des Grundstücks sei und ob eine Genehmigung vorliege. Wie er das als Privatmann bewerkstelligen soll, wurde ihm allerdings nicht gesagt. Die Antwort ärgert ihn und er hat den Ratschlag natürlich auch abgelehnt. Die Moerser Straße sei eine Durchgangsstraße, auf welcher auch viele auswärtige Menschen unterwegs seien. Außerdem befinde sich genau gegenüber des Autofriedhofs einer der Zugänge zum Volkspark. „Das ist kein gutes Zeichen für den Stadtteil Rheinhausen“, sagt Lang.
Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenDie Stadt sollte lieber kontrollieren, was sie so genehmigt, findet er. In der Innenstadt hätte sie so etwas sicherlich nicht zugelassen. Zuvor, so erzählt er, sei dort auf dem Grundstück eine Art Pausencafé gewesen, bei dem auch viele Lkw-Fahrer Halt gemacht hätten. Das sei auch okay gewesen. Den Gewerbebetrieb des Autohandels-Unternehmens will Lang, wie er betont, auch nicht geschlossen sehen, sondern verlegt. „In Richtung Mühlenberg haben wir doch schon bereits einen Autofriedhof. Auch am Rheinhauser Hafen könnte sich das Unternehmen ansiedeln, da wäre es gleich in der Nähe von Schiffen.“