Duisburg-Serm. Der Duisburger Bauer Hermann Blomenkamp bietet in Kooperation mit „Meine Ernte“ wieder Miet-Gärten an. So viel kostet der eigene Gemüse-Anbau.
Hermann Blomenkamp hat alle Hände voll zu tun. Am 28. April wird bei ihm die Miet-Acker-Saison eröffnet. In Kooperation mit dem Anbieter „Meine Ernte“ können wieder 50 Hobby-Gärtner ihr eigenes Gemüse anbauen und ernten. Bis dahin müssen zum Beispiel noch Zucchini, Buschbohnen oder Gurken gesät werden. 20 Sorten werden nämlich vom Landwirt gesetzt, zusätzlich gibt es eine freie Fläche für eigene Pflanzen. Trotz oder wegen Corona steigt in diesem Jahr die Nachfrage sogar.
Duisburger Landwirt freut sich über engagierte Freizeit-Gärtner
„Die Leute können nicht in Urlaub fahren und befürchten, dass langfristig die Lebensmittelpreise steigen. Deshalb freuen sie sich über einen eigenen Garten“, erklärt Natalie Kirchbaumer, eine der beiden Gründerinnen von „Meine Ernte“. Mittlerweile arbeiten sie mit Bauern in der gesamten Republik zusammen, und die Idee der Miet-Gärten findet großen Anklang.
Vor vier Jahren wurden zum ersten Mal die Miet-Gärten in Serm angeboten. Damals wunderte sich Landwirt Hermann Blomenkamp noch, warum jemand freiwillig in seiner Freizeit Spaß daran findet, Unkraut zu jäten. „Das war für mich als Kind Strafarbeit.“ Natalie Kirchbaumer weiß hingegen, dass Gartenarbeit nicht nur sprichwörtlich erdet: „Durch den Anbau der eigenen Nahrung finden die Menschen nicht nur Halt und sorgen für eine selbst bestimmte Ernährung, sondern verbinden sich auch mit der Natur.“
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Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung liegen eben im Trend. Unter den Gärtnern sind zum Beispiel Familien, die in der Innenstadt wohnen, ihren Kindern aber trotzdem zeigen wollen, wie Kartoffeln wachsen oder eine Möhre aussieht, wenn erst einmal das Grün aus der Erde guckt. Oder Pärchen, die finden, dass eigene Tomaten viel besser schmecken als die aus dem Supermarkt.
Duisburger Miet-Gärten sind in zwei Größen verfügbar
Ein kleiner Garten misst etwa 45 Quadratmeter, kostet 229 Euro pro Saison und versorgt etwa zwei Personen. „Die Gärten sind zwischen 2 Meter und 2,50 Meter breit. Auf ein Stück Land passen also etwa vier oder fünf Kohlköpfe, ebenso viele Mangoldpflanzen und Salate. Wenn man das auf 20 verschiedene Sorten hochrechnet, kommt einiges zusammen“, gibt Natalie Kirchbaumer ein Beispiel.
Die Familien-Version ist doppelt so groß und kostet 439 Euro. Tipps von den Experten sind inklusive, sie werden per virtuellem Gartenbrief verschickt. Harken und Spaten stehen vor Ort bereit, und für die Wasserversorgung parkt Landwirt Blomenkamp einen Tankwagen am Rande des Felds. 2500 Quadratmeter Fläche wandelt er in diesem Jahr wieder an der Sermer Straße um. Kartoffeln, Kohlrabi und Salat wurden bereits in den vergangenen Wochen von ihm in die Erde gebracht.
Blomenkamp freut er sich über die engagierten Gärtner, die viel weniger Nachfragen haben. als er anfangs dachte. „Die Gartensprechstunde wird kaum in Anspruch genommen. Die meisten informieren sich bei Oma, Opa oder Youtube, wie man Sachen anbaut. Das ist schon toll.“
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Die Saison soll trotz Corona-Vorkehrungen ganz normal starten. „Wir teilen die Gärtner in zwei Gruppen ein. Die einen dürfen an den geraden Tagen kommen, die anderen an den ungeraden. So wollen wir zu Beginn der Saison einen zu großen Andrang verhindern“, beschreibt Natalie Kirchbaumer das Procedere. Sobald die allgemeinen Vorschriften wieder gelockert werden, dürfen alle wieder nach Lust und Laune gärtnern.
Ein paar Gärten sind noch frei. Interessenten können sich auf der Internetseite von „Meine Ernte“ informieren. Dort findet man zum Beispiel auch einen kompletten Plan, was in diesem Jahr angepflanzt wird. Telefonisch gibt’s unter 0228/28617119 nähere Informationen.