Duisburg. Innerhalb von 23 Stunden haben Tanja und Jan Altgaßen aus Duisburg ihre Trauung geplant. Wie es zu der ungewöhnlichen Blitz-Hochzeit kam.

70 Gäste, Freunde und Familie und ein großes Festzelt. Seit November haben Tanja und Jan Altgaßen aus Duisburg-Großenbaum ihre Hochzeit geplant. Dann kam das Coronavirus dazwischen und alles wurde anders. In nur 23 Stunden hat das Paar seine Trauung umgeplant – völlig improvisiert. Über eine Hochzeit der ungewöhnlichen Art.

„Wir haben immer optimistisch gedacht“, sagt Tanja Altgaßen. Doch als die Landesregierung beschließt, die Schulen zu schließen, wird ihr klar: „Jetzt wird es eng.“ Die Entscheidung über die Absage der Hochzeit am 4. April wird dem Paar jedoch Mitte März von der Standesbeamtin abgenommen. Sie bietet dem Paar an, die Trauung in Zeiten der Corona-Epidemie vorzuziehen. Und die Duisburger entscheiden sich für die Blitz-Hochzeit in weniger als 23 Stunden.

Duisburger Paar erlebt Blitz-Hochzeit in Zeiten von Corona

Geheiratet werden sollte nicht in Duisburg, sondern in Hünxe. Dort lebt die Familie des 25-Jährigen. Anders als beim Standesamt in Duisburg dürfen in Hünxe Trauzeugen die Zeremonie begleiten. „Meine beste Freundin hat noch schnell ihre beruflichen Termine abgesagt“, sagt Tanja Altgaßen. Der Rest der Familie wusste nichts von der Hochzeit.

Spontan wird ein Brautstrauß besorgt und auch die Kleiderfrage musste neu geklärt werden: Jans maßgeschneiderter Anzug für den großen Tag im April lag schon bei der Schneiderei. Doch im Kleiderschrank wird Ersatz gefunden – „wenn auch ein bisschen knubbelig“, sagt Jan Altgaßen, der an der Universität in Duisburg studiert. Um die Hand seiner großen Liebe hatte er bei einem Spaziergang am Fuße des Schlosses Neuschwanstein angehalten.

So fühlt sich eine Trauung in Zeiten von Corona an

Am Dienstag, 17. März, war der Moment gekommen: Die Trauung in Zeiten von Corona. Trotz der Schutzmaßnahmen, wie etwa der nötige Abstand zur Standesbeamtin, und dem Fehlen der Liebsten im Trausaal – „unter den Umständen hätten wir es uns nicht schöner vorstellen können“, sagt das Paar.

„Der Stimmung hat es keinen Abbruch getan.“ Vielmehr sei es ein sehr „intensiver Moment“ gewesen, der statt mit vielen Gästen lediglich mit den Trauzeugen geteilt wurde. Der Bräutigam gibt sogar zu: „Ich hätte mich bestimmt beobachtet gefühlt“, bei dem Gedanken an die Verwandtschaft im Hintergrund. Auch der Kuss, der das Ja-Wort besiegelt, wäre sicher „krampfig“ geworden, glaubt das Paar. „Auch wenn wir den Moment natürlich gerne geteilt hätten.“

Dazu soll es auch noch kommen: Im kommenden Jahr ist eine kirchliche Hochzeit geplant. Spätestens bis dahin muss der entspannte Kuss vor der Familie noch geübt werden.