Duisburg. Auch der MSV Duisburg leidet unter der Corona-Krise. So läuft der Betrieb bei den “Zebras“ und so kreativ sind Fans und Marketingabteilung.

Auf dem Platz haben die Fußballer vom MSV Duisburg das Training am Montag wieder aufgenommen - allerdings nur in Kleingruppen. Neben dem Spielfeld gibt es viele Fragezeichen: Wie hoch sind die finanziellen Einbußen?

Es ist auch beim MSV Duisburg nicht leicht, den Betrieb in Zeiten von Corona aufrecht zu erhalten. Die Geschäftsstelle ist geschlossen und montags bis freitags von 13 bis 16.30 Uhr nur noch telefonisch zu erreichen. Fußballer - von den Profis bis zu den Jugendmannschaften - haben in den vergangen Wochen versucht, sich zu Hause fit zu halten. Trainer wie Drittliga-Coach Torsten Lieberknecht arbeitete ebenfalls im Homeoffice, beschäftigte sich mit Videoanalysen, ohne zu wissen, ob in dieser Saison überhaupt noch gespielt wird. Am Montag durften die Spieler erstmals wieder auf dem Trainingsgelände an der Westender Straße trainieren, in Zweiergruppen auf die fünf Fußballfelder verteilt.

Die Kaderplanung für die kommende Spielzeit ist kompliziert, Verhandlungen liegen auf Eis - auch, weil die finanziellen Einbußen durch die Corona-Krise noch nicht vollumfänglich absehbar sind.

Die Buchhaltung muss weiterlaufen, auch wenn derzeit keine Tickets verkauft werden. Jedes Heimspiel, das ausfällt, kostet die "Zebras" nach Angaben des MSV-Sprechers Martin Haltermann 250.000 bis 260.000 Euro. Läuft die Lieberknecht-Truppe in dieser Saison gar nicht mehr auf, schlägt dies mit etwa 1,5 Millionen Euro ins Kontor.

Beim MSV Duisburg ist Kurzarbeit in allen Bereichen angesagt

Heute in Anzug und Krawatte: MSV-Präsident Ingo Wald.
Heute in Anzug und Krawatte: MSV-Präsident Ingo Wald. © Fabian Strauch / Funke Foto Services | Unbekannt

Kurzarbeit ist ab sofort in allen Bereichen angesagt, die sich laut Haltermann je nach Abteilung und aktuellen Erfordernissen ganz unterschiedlich gestalte. Mannschaft, Geschäftsführer, Sportdirektor und alle Mitarbeitern hatten schon zuvor signalisiert, freiwillig auf einen Teil ihrer Gehälter zu verzichten. Was dies konkret bedeutet, sagt der MSV nicht. Haltermann verweist zur besseren Einordnung auf eine Aussage des Spielers Marvin Compper: "In der Dritten Liga gibt es keine Millionäre..." Präsident Ingo Wald spricht trotzdem von einer sehr, sehr großen Hilfe. 

Klar ist aber auch, dass die Einnahmen aus dem Merchandising stark weggebrochen sind. Schließlich kann kein Fanshop geöffnet bleiben. Die Anhänger stehen in schwierigen Zeiten aber fast schon traditionell zum MSV, versuchen den Verein, durch verschiedene Aktionen zu unterstützen. So kann Haltermann stolz verkünden, dass allein an einem Wochenende 400 Bestellungen online über den Fanshop eingegangen sind. Im Gegenzug seien nun auch die letzten und aufgrund der großen Nachfrage extra nachproduzierten blauen Köpi-Sondertrikots verschickt worden.

Beliebtes Ratespiel auf der MSV-Facebookseite 

Die Marketingabteilung des MSV ist ebenfalls kreativ, versucht die Sponsoren, die ebenfalls unter der Corona-Krise leiden, auf verschiedenen Wegen einzubinden. Dazu werden in diesen Zeiten vor allem die Sozialen Medien genutzt. Auf der vereinseigenen Facebookseite erfreut sich das Ratespiel "Wer ist es?" großer Beliebtheit. Dabei werden nicht nur Jugend- und Kinderfotos aktueller Spieler gezeigt. Auch Präsident Wald hat bei diesem Spaß mitgemacht. Es soll nicht wenige gegeben haben, die bei seinem Bild, das ihn mit wilder Mähne und energischem Blick zeigt, auf den jungen und inzwischen leider schon verstorbenen Detlef Pirsig, Ex-Spieler und -trainer des MSV, getippt haben...