Duisburg. Kurz vor dem Schlafengehen haben zwei Männer einen Duisburger ausgeraubt. Vor Gericht gab sein Mitbewohner zu, die Täter hereingelassen zu haben.
Ein 20 Jahre alter Bewohner einer sozialen Wohngruppe in Rheinhausen wollte in der Nacht zum 14. Juli 2019 gerade ins Bett gehen, als zwei maskierte Männer in sein Zimmer stürmten, ihn bedrohten, schlugen und traten und ihm seine Wertsachen abnahmen. Ohne einen 21-jährigen Mitbewohner hätte diese Tat gar nicht stattfinden können. Beim Prozessauftakt vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz legte der ein weitgehendes Geständnis ab.
Am Tatabend habe es eine Grillfete im Garten gegeben, ließ der Angeklagte seinen Verteidiger in einer vorbereiteten schriftlichen Erklärung vortragen. Es wurden Alkohol und Drogen konsumiert. „Da waren auch Fremde, die nicht zur Wohngruppe gehörten.“ Gegenüber den Gästen habe der spätere Geschädigte mit einer Halskette und einer Armbanduhr angegeben.
Duisburg: Angeklagter legte weit gehendes Geständnis ab
„Einer der Täter hat mir gesagt, er wolle dem Mann die Sachen abnehmen“, so der Angeklagte. „Ich habe gefragt, ob ich mitmachen kann, wenn ich dafür Kokain bekomme.“ Später habe der Komplize noch einen weiteren Mann mitgebracht. Verabredungsgemäß, so der Angeklagte, habe er den Tätern gegen Mitternacht die Eingangstür zu den Räumen der Wohngruppe geöffnet.
Es sei nicht geplant gewesen, dass er selbst aktiv an der Tat teilnehme. So habe er in seinem Zimmer gewartet. Er sei davon ausgegangen, dass die Räuber „dem die Sachen nur abnehmen“, beteuert der 21-Jährige. Er habe nicht gewollt, dass die Männer Gewalt anwenden oder den Geschädigten verletzen.
Opfer begriff erst gar nicht, was da gerade geschah
„Ich wollte mir gerade die Zähne putzen“, erinnerte sich der Geschädigte im Zeugenstand. „Da klopfte es mächtig an die Tür.“ Er habe zuerst gar nicht begriffen, dass zwei maskierte Männer sie eingetreten hatten. „Die haben mich geschlagen, mich mit einer Taschenlampe geblendet.“ Es gab Schläge und Tritte und Drohungen mit einem Teleskopschlagstock. „Ich habe mich nicht gewehrt. Das wäre ja dumm gewesen.“ Die beiden Räuber nahmen ihm Uhr, Kette und ein Handy ab und flüchteten mit der Beute im Gesamtwert von über 1000 Euro.
Der 20-Jährige trug keine schlimmeren Verletzungen davon, musste anschließend aber psychotherapeutisch behandelt werden.