Duisburg. Ahlam Gandura-Kourich, ihr Mann Mourad und Sohn Malik sitzen noch immer im Norden Marokkos fest. „Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt.“
Bei den beiden Duisburger Familien, über die unsere Redaktion vor einigen Tagen bereits berichtet hat, gibt es unterschiedliche Fortschritte. Susanne Stölting und ihr Mann Andreas Gonschior waren auf La Palma. Nachdem sie zwar auf der Liste des Auswärtigen Amtes standen, von der Fluglinie Condor allerdings keine Rückmeldung erhielten, buchten die beiden auf eigene Faust einen alternativen Rückflug. Inzwischen sind sie wieder wohlbehalten in Duisburg angekommen und ziemlich erleichtert.
Duisburger Familie wartet auf eine Rückmeldung des Auswärtigen Amtes
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Ahlam Gandura-Kourich, ihr Mann Mourad und Sohn Malik (2) befinden sich hingegen immer noch im nordmarokkanischen Ort Bir Tamtam bei Fes. Dort waren sie auf Familienbesuch und wollten zum Beispiel den Geburtstag des Nachwuchs nachfeiern. Der Rückflug sollte am Sonntag vergangener Woche gehen, war allerdings von Ryanair gestrichen worden. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hat Marokko den Flug- und Schiffsverkehr schon vor einigen Tagen so gut wie eingestellt. Cafés, Restaurants, Moscheen und Geschäfte sind geschlossen. „Die Polizei kontrolliert, ob sich alle an die Ausgangssperre halten“, berichtet Ahlam Gandura-Kourich.
Mittlerweile hat die Fluggesellschaft die Duisburger informiert, dass bis voraussichtlich Juni sämtliche Flüge storniert werden. „Das Auswärtige Amt hat eine Mail geschickt, ob wir wirklich noch in Marokko sind. Dabei sind hier noch ganz viele gestrandete Deutsche. Wir stehen mit einigen über eine WhatsApp-Gruppe in Kontakt“, erklärt Ahlam Gandura-Kourich.
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Das Auswärtige Amt hat gemeinsam mit den Reiseveranstaltern inzwischen mehr als 150.000 Deutsche aus dem Ausland zurückgeholt. Zu denen, die noch auf eine Lösung warten, gehören viele Individualreisende in Marokko wie die Duisburger Familie. Zwischenzeitlich seien ein paar Hilfs-Flüge ab Agadir, Casablanca oder Marrakesch nach Deutschland gegangen. „Doch es war überhaupt nicht sicher, ob wir einen Platz in der Maschine bekommen hätten.“ Und mit einem Kind sei es eben nicht so einfach, auf Verdacht mehrere Stunden zum Flughafen zu fahren. „Die Stimmung ist so ziemlich auf dem Tiefpunkt. Nur Malik fühlt sich wohl.“
Das Auswärtige Amt hat bis Ende April eine Reisewarnung ausgesprochen.