Duisburg. Weil sie trotz Coronavirus überrannt wurden, sind Recyclinghöfe in Duisburg geschlossen. Jetzt fragen Gewerbetreibende: Wohin mit dem Bauschutt?
Erst wurden sie überrannt, dann geschlossen, jetzt stellt sich den Recyclinghöfen in Duisburg das nächste Problem: Wohin mit dem Bauschutt der Gewerbetreibenden?
Michael Gini kann es nicht fassen. Der Fliesenleger bringt regelmäßig den anfallenden Bauschutt seiner Baustellen zum Recyclinghof nach Kaßlerfeld, dem einzigen, der gewerblichen Müll in Duisburg überhaupt annimmt. "Das ist ja schon ein Unding, dass man dafür quer durch die Stadt fahren muss", sagt er.
Dämmung nimmt nur der Recyclinghof
Aber jetzt: Wohin mit den Dämmstoffen, den kaputten Fliesen, dem ganzen Kram, der bei einem Badezimmerabbruch anfällt? "Schutt werde ich manchmal noch bei anderen Entsorgern los, aber die Dämmung nimmt nur der Recyclinghof", sagt Gini.
Kleine Betriebe und Einzelunternehmer haben selten Schuttcontainer auf dem Hof stehen, lange lagern können sie die Abfälle also nicht. Gini selbst steuert das aktuell, indem er Projekte vorzieht, bei denen nicht so viel Müll anfällt.
Wirtschaftsbetriebe versprechen eine Lösung
Auf Anfrage erklärt eine Pressesprecherin der Wirtschaftsbetriebe, dass das Problem bekannt sei und man nach einer Lösung suche.
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Der Krisenstab tage täglich. Noch in dieser Woche werde die finale Lösung veröffentlicht. Voraussichtlich soll der Recyclinghof Nord als größter Standort in Duisburg als Anlaufpunkt dienen. Es gebe noch Klärungsbedarf, wie die Anlieferung erfolgen soll. Zum einen müssten Sicherheitsaspekte für die Mitarbeiter geklärt werden. Zum anderen wollen die Wirtschaftsbetriebe verhindern, dass das Angebot ausgenutzt wird. Es sei explizit dafür gedacht, dass Gewerbetreibende ihren akuten Baustellenmüll abgeben können.