Duisburg. Gewürzexperte verrät, welche Vorlieben die Duisburger beim Salzkauf haben. So unterscheiden sich die Käufer im Norden und Süden voneinander.

Bei der Auswahl des richtigen Salzes für die heimische Küche sind die Geschmäcker der Duisburger ganz verschieden. In der Mitte und im Süden greift man gerne zum Himalaya-Salz, während man im Norden Meersalz bevorzugt. „Im Norden kocht man gerne deftig, da passt das Meersalz besser“, sagt Tobias Stamm. Er muss es wissen: Seit rund 20 Jahren verkauft er im Familienbetrieb „Beckers Beste“ Gewürze, Tee und Salz auf Duisburger Märkten.

22 verschiedene Salze bietet der 43-jährige Oberhausener an seinem Stand an. Darunter befindet sich neben Pökelsalz und Fleischzartmachersalz auch Himalaya-Salz. „Das schmeckt besonders mild“, sagt Stamm. Eine kräftigere Note haben hingegen die Meersalze, die „Beckers Beste“ anbietet. Sie kommen aus verschiedenen Regionen, etwa aus Hawaii, Sardinien oder Portugal. Unterscheiden sie sich in Nuancen, haben sie doch eines gemein: Sie eignen sich etwa für Brat- und Grillgerichte. „Kräftige Salznoten sind bei deftigen Speisen ein Highlight“, sagt der gelernte Koch.

Junge Menschen kochen vegan und suchen dafür entsprechend würzige Salze

Und die Menschen aus dem Duisburger Norden mögen es eben deftig, ist sich Stamm sicher. Wieso das so ist, dazu hat er eine eigene Theorie. „Im Norden leben viele ehemalige Bergmannsfamilien“, sagt er. „Und die haben eben früher gerne besonders herzhaft gegessen“, ist er sich sicher. Das hätten die Duisburger aus dem Norden mit den Bayern gemein, sagt er. „Wir sind auch oft über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus unterwegs, etwa auf Messen. In Bayern kocht man auch noch traditionell deftig“, sagt er.

Junge Kunden schlagen eine ganz andere Richtung ein, wie er zu berichten weiß. „Viele ernähren sich sehr bewusst, vegetarisches Essen oder gar vegane Küche sind trendig.“ Studenten fragten speziell nach Salzen, die sich für diese Art des Kochens eignen: „Dann empfehle ich Salze, die eine besondere Würze verleihen, etwa das Kala-Namak aus Indien. Es hat einen würzigen, speckigen Geschmack“, sagt Stamm, der den Familienbetrieb in dritter Generation mit seiner Frau Lilla führt.