Duisburg. Zur Demonstration lädt der ADFC am Sonntag, 22. März, in die Duisburger Innenstadt. Der Radclub fordert sichere Fahrradwege für Kinder.

„Die Radwege in Duisburg sind besonders für Kinder katastrophal“, sagt Wolfgang Dewald vom ADFC. Deshalb beteiligt sich der Fahrradclub an der bundesweiten Aktion „Kidical Mass“ und ruft am Sonntag, 22. März, besonders Familien mit Kindern zur Demonstration auf. Ab 15 Uhr geht’s ab Bahnhofsvorplatz in kindgerechtem Tempo auf eine etwa fünf Kilometer lange Runde um die Innenstadt zum neuen Spielplatz im Kantpark.

Forderung: Duisburger Radwege in der Planung prorisieren

„Radfahrern muss sicher und bequem werden. Deshalb fordern wir ein Umdenken und eine komplett andere Priorisierung in der Verkehrsplanung. Denn ohne Verkehrswende gelingt der Klimaschutz nicht“, begründet ADFC-Sprecher Herbert Fürmann, warum die Duisburger sich mit bundesweit 63 Städten beteiligen. „Auch Kleinkinder mit Tretrollern können mitmachen. Die Tour ist als Demonstration angemeldet und wird von der Polizei begleitet“, erläutert Pressereferentin Barbara Aldag.

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Wolfgang Dewald, Barbara Aldag und Herbert Fürmann (v.r.) rufen auf zur Fahrrad - Demo für Kinder unter dem Titel „Kidical Mass“ am 22. März in Duisburg.
Wolfgang Dewald, Barbara Aldag und Herbert Fürmann (v.r.) rufen auf zur Fahrrad - Demo für Kinder unter dem Titel „Kidical Mass“ am 22. März in Duisburg. © Funke Foto Services | Foto: Stefan Arend

Vision Zero – keine toten und verletzten Fahrradfahrer mehr – das müsse das Ziel sein, sagt Demo-Organisator Wolfgang Dewald: „Doch dafür stimmen die Voraussetzungen in Duisburg nicht.“ Eine Fahrt mit einem Kinderanhänger von Buchholz in die Innenstadt und zurück sei „nicht zumutbar“ angesichts der maroden Wege. Das gleiche gelte für die Schulwege, etwa zu den Innenstadt-Gymnasien. „Eltern können ihre Kinder nicht mit ruhigem Gewissen mit dem Fahrrad fahren lassen.“ Radwege würden fast nur dort erneuert, wo auch die Straßen saniert werden und selbst dort werde nicht auf die Sicherheit geachtet. „Etwa am Sternbuschweg, wo sich die Radler den Radweg mit den Bussen teilen müssen.“

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Kinder müssen sicher radfahren lernen

Kinder müssten Radfahren als Selbstverständlichkeit sicher erlernen, fordert Barbara Aldag. „Es ist wie mit dem Schwimmen. Wer es nicht lernt, kann es nicht.“ Sie erinnert an eine aktuelle Publikation der Verkehrswacht: Die stellt fest, dass bei der Fahrradprüfung immer mehr Viertklässler Probleme haben, sich auf dem Fahrrad zu halten. Das es geht, hat Wolfgang Dewald unlängst im niederländischen Arnheim beobachtet. „Zwei Schulkllassen und ihre Lehrer fuhren zum zweieinhalb Kilometer entfernten Schwimmbad – alle mit der Fiets. Dafür wären in Duisburg zwei Busse gekommen.“

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Duisburg hat nur 11 Prozent Radverkehrsquote

Der Demotitel „Kidical Mass“ ist angelehnt an die Aktion „Critical Mass“, bei der sich Radfahrer im großen Pulk als „kritische Masse“ durch die Stadt bewegen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Duisburg sei besonders gefordert, in sein Radwegenetz zu investieren, so ADFC-Sprecher Herbert Fürmann. Mit nur 11 Prozent habe der Radverkehr einen so geringen Anteil wie in keiner anderen Revierstadt, Spitze ist hingegen der Anteil des motorisierten Verkehrs mit 57 Prozent.

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