Duisburg. Auf den fünf Autobahnen, die auf Duisburger Stadtgebiet verlaufen, hat es 2019 2425 mal gekracht. Die meisten Unfälle gab es auf der A 40.
844 Unfälle zählte die Autobahnpolizei Düsseldorf im letzten Jahr auf der A 40, insgesamt waren es 2425 Unfälle auf den fünf Autobahnen im Duisburger Stadtgebiet. Der Einfluss der Ende 2018 und Mitte 2019 in Betrieb genommenen Lkw-Waagen überrascht dabei.
Denn 2018 hat es auf der A 40 sogar 933 mal gescheppert, insgesamt gab es 2620 Unfälle. Seit die beiden Waagen in Betrieb sind, rückte die Polizei insgesamt sogar zu weniger Unfällen aus. Auffällig ist aber die Zahl der unfallbedingten Einsätze in den Wiegeanlagen. So gab es 2019 in der Homberger Waage Richtung Dortmund 20 Unfälle, in der Gegenrichtung gab es jedoch 104. Dabei habe es sich vor allem um Lkw gehandelt, die die Schranke beschädigt haben, sagt Andre Hartwich, Sprecher der Autobahnpolizei Düsseldorf.
Unfälle auf A 40: Hohe Verkehrsdichte im Ballungsraum Rhein Ruhr
„Wer im Ballungsraum Duisburg Auto fährt, muss hellwach sein“,betont Hartwich angesichts der Zahlen. Bei der Verkehrsdichte müsse man jederzeit mit einem Hindernis rechnen. „Die A 40 ist wie eine Ameisenstraße“, sagt er und spielt damit auf eine der häufigsten Unfallursachen an: Zu geringer Abstand.
Auf der A 40 war das bei jedem vierten Unfall die Ursache, 15 Prozent der insgesamt 844 Unfälle geschahen bei einem Fahrstreifenwechsel, bei 227 Unfällen war es dunkel, bei 200 hat es geregnet, in zwei Unfälle waren Tiere verwickelt – Art und Rasse werden statistisch nicht erfasst. Bei den Unfällen verletzten sich insgesamt 37 Menschen.
Unfallursachen: zu dichtes Auffahren, regennasse Straßen, Dunkelheit, Tiere
Die meisten Unfälle mit Personenschaden zählte die Autobahnpolizei der A 59: Bei 696 Unfällen wurden 64 Menschen verletzt. Auffällig auch hier: 44 Prozent der Unfälle auf der Stadtautobahn sind auf zu dichtes Auffahren zurückzuführen. 30 Prozent verunglückten auf regennasser Fahrbahn, bei einem Viertel aller Unfälle war es bereits dunkel. 2018 wurden sogar 715 Unfälle gezählt, einer endete tödlich.
Auf der A 42 war mangelnder Abstand bei einem Drittel aller 411 Unfälle ursächlich, 15 Prozent passierten bei einem Fahrstreifenwechsel, bei 100 hat es geregnet, 80 geschahen nachts, bei drei Unfällen waren Tiere beteiligt. Verletzt wurden 30 Menschen, eine Frau (55) starb, als ihr Wagen von einem 40-Tonner am Stauende auf einen weiteren Lkw geschoben wurde. Auch hier gab es 2018 mehr Karambolagen: 440.
Auf der A 3 sind 37 Prozent aller 464 Unfälle (2019: 517) auf zu geringen Abstand zurückzuführen, bei 30 Prozent hat es geregnet, bei 23 Prozent war es dunkel. 32 Menschen wurden verletzt, fünf Tiere waren involviert.
Die kürzeste Autobahn im Stadtgebiet ist auch am unauffälligsten: Auf der A 524 gab es zehn Unfälle, niemand wurde verletzt - bis auf ein beteiligtes Tier. Im Vorjahr waren es 15 Unfälle.
Weniger tödliche Unfälle wegen der Tempolimits
Dass in 2019 nur ein Unfall auf der A42 tödlich ausging, hat für Andre Hartwich viel mit den bestehenden Tempolimits zu tun. „Richtung Holland haben wir viel mehr tödliche Unfälle, darunter auch Alleinunfälle“, sagt Hartwich. Also jene, bei denen Fahrer bei hohen Geschwindigkeiten die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren.
Die Autobahnpolizei Düsseldorf wacht über insgesamt 700 Autobahn-Kilometer, angeschlossen sind die Wachen in Mülheim, Oberhausen und Moers.
Schwankungen gebe es jedes Jahr bei den Unfallzahlen. Ein starkes Gewitter, eine Glatteisnacht mit mehreren Unfällen würden die Statistik gleich nach oben jagen. Dabei werde auch jeder abgefahrene Außenspiegel festgehalten. Massenkarambolagen wie in der Silvesternacht seien eher die Ausnahme.