Duisburg/Viersen. Zwei positive Coronavirus-Fälle sind in Duisburg gemeldet. Das Gesundheitsamt ermittle nun die Kontaktpersonen der beiden Frauen.
Am Wochenende hat auch die Stadt Duisburg die ersten positiven Coronavirus-Tests gemeldet: Zwei Frauen Mitte 20 haben sich mit dem neuartigen Virus infiziert, berichtete Stadtsprecherin Susanne Stölting am Samstagabend. Sie befinden sich in häuslicher Quarantäne
Coronavirus-Infizierte: Frauen hatten Kontakt zu vier Personen in Duisburg
„Beide hatten bei einer Karnevalsfeier in Geilenkirchen direkten Kontakt zu einem Infizierten“, so Stölting. Eine der Frauen wohnt in Duisburg, eine in Geilenkirchen (Kreis Heinsberg). Sie war bis Sonntag zu Besuch in Duisburg.
Beide Covid-19-Patientinnen arbeiten in Viersen. Sie zeigten nur „geringe Symptome“, so Stölting, „es geht ihnen ganz gut“, weshalb sie auf das Ergebnis des Schnelltestes im Zuhause der Duisburgerin gewartet hatten. Nach der Diagnose am Samstag fuhren sie am Sonntagmorgen zur 14-tägigen häuslichen Quarantäne in die Wohnung der Geilenkirchenerin – in Duisburg wären sie im Elternhaus der Duisburgerin nicht allein gewesen, so Stölting.
Das Duisburger Gesundheitsamt ermittle nun die entsprechenden Kontaktpersonen, „die Gesundheitsämter in Geilenkirchen und Viersen sind informiert“.
Auch zu Duisburgern sollen die Infizierten Kontakt gehabt haben. „Nach jetzigem Stand sind lediglich vier potenzielle Kontaktpersonen in Duisburg betroffen“, sagte Stölting.
Duisburg: Keine neuen begründeten Verdachtsfälle
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Am Freitag hatte die Stadt zu ihren ersten vier Verdachtsfällen Entwarnung gegeben. Am Samstag waren fünf neue gemeldet worden. Am Sonntagmittag lag auch das letzte Ergebnis vor: Nur die Schnelltest der beiden Frauen waren positiv.
Neue Fälle gebe es in Duisburg seither nicht mehr, sagte Stölting am Sonntagmittag nach der „Ämterrunde“ im Rathaus, bei der zurzeit täglich Vertreter von Feuerwehr und fünf Ämtern die Corona-Lage beraten.
Als begründeter Verdachtsfall gilt, wer Symptome zeigt und Kontakt zu einem Infizierten hatte beziehungsweise in einem Risikogebiet war. Derart Betroffene sollen wochentags zu allererst ihren Hausarzt und am Wochenende den ärztlichen Notdienst (116 117) anrufen – jedoch nicht unter 112 und auch nicht beim Gesundheitsamt, appelliert Stölting.
Drei der fünf auf das neuartige Virus Getesteten hatten sich in einem der besonders betroffenen Gebiete in Italien aufgehalten. Zwei von ihnen wurden im Bethesda-Krankenhaus behandelt.
Wann ein begründeter Corona-Verdacht vorliegt
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Die Sterblichkeitsrate schätzen Experten für das neuartige Virus aktuell auf etwa ein Prozent (Grippe: 0,1). Bei in China ausgewerteten Fällen lag sie bei Patienten unter 40 bei etwa 0,2 Prozent.
Aktuell gelten als Krankheitsverdächtige vor allem Menschen, die bis 14 Tage nach einem Kontakt zu einem Coronavirus-Erkrankten oder nach einem Aufenthalt in Risikogebieten Allgemeinsymptome entwickeln. Die Risikogebiete benennt das Robert-Koch-Institut täglich. Diese veröffentlicht das RKI ebenso wie Risikobewertungen und FAQ auf seiner Website zu COVID-19 (Coronavirus SARS-CoV-2). Das Institut und die Weltgesundheitsorganisation WHO aktualisieren fortlaufend auch die Falldefinition.
• Die Stadt Duisburg informiert grundsätzlich und zu aktuellen Verdachtsfällen im Stadtgebiet hier.
• Wie sich die Duisburger Krankenhäuser auf die Untersuchung von Verdachtsfällen und die Behandlung von Infizierten vorbereiten, lesen Sie in diesem Artikel.
• Hier geht’s zum Newsblog mit allen Infos zur aktuellen Lage in NRW
Gesundheitsamt: So schützen Sie sich vor Grippe- und Coronaviren
Das Robert-Koch-Institut und das Landeszentrum Gesundheit NRW rechnen mit weiteren Fällen auch in Deutschland. Vor dem Hintergrund der auch in Duisburg anlaufenden Grippewelle empfiehlt das Duisburger Gesundheitsamt, sich generell an grundlegende Hygieneregeln zu halten, um eine Verbreitung von Grippe- oder möglicherweise eingeschleppten Coronaviren zu vermeiden: „Dazu gehört beispielsweise
• Husten und Niesen in den Ärmel
• Waschen der Hände vor Kontakt der Hände zu Mund und Augen
• Waschen der Hände vor dem Essen und Trinken
• Vermeiden von Händeschütteln und Umarmungen
• Taschentücher nur einmal benutzen und benutzte Tücher möglichst schnell in einem Mülleimer mit Deckel entsorgen.
Weitere Informationen zum Infektionsschutz gibt es auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter www.infektionsschutz.de.“