Duisburg. Mit einer 8,5 Zentimeter langen Klinge hat ein Duisburger zwei Brüder schwer verletzt. Nun ist das Urteil gegen den 23-Jährigen gefallen.

Acht Jahre muss ein 23-jähriger Duisburger wegen versuchten Totschlags in Haft. So lautete das Urteil des Landgerichts am König-Heinrich-Platz am Ende eines langwierigen Prozesses, der bereits im Juli 2019 begonnen hatte. Zur Überzeugung des Gerichts hatte der Angeklagte am 16. Dezember 2018 am Meidericher Bahnhof zwei Männer durch Messerstiche lebensgefährlich schwer verletzt. Mit einem Messer mit 8,5 Zentimeter langer Klinge soll der 23-Jährige auf die beiden Brüder eingestochen haben. Der eine Geschädigte erlitt eine Lungenverletzung, bei dem anderen wurde der Darm durchstochen. Beide mussten notoperiert werden.

Aufgrund seines Drogenkonsums war der Angeklagte zum Tatzeitpunkt nur eingeschränkt schuldfähig. Einen Teil der achtjährigen Haftstrafe wird er in einer Entziehungsanstalt zubringen dürfen.

Duisburg: Ursprünglich saßen neun Männer auf der Anklagebank

Drei weitere 22 bis 28 Jahre alte Angeklagte, denen ursprünglich Mittäterschaft vorgeworfen worden war, konnten nur wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung verurteilt werden. Sie kamen mit Strafen zwischen 18 Monaten und 27 Monaten davon, von denen eine zur Bewährung ausgesetzt wurde. Es war nicht zu beweisen, dass sie davon gewusst hatten, dass der Haupttäter ein Messer einsetzen wollte. Sie sollen Zeugen, die versucht hatten, den beiden Verletzten beizustehen, durch Schläge davon abzuhalten versucht haben. Ein 23-Jähriger muss wegen Beihilfe 18 Monate hinter Gitter.

Zu Beginn des Prozesses hatten neun Männer auf der Anklagebank gesessen. Gegen vier von ihnen war das Verfahren bereits einige Zeit zuvor eingestellt worden, da ihr Tatbeitrag gering gewesen war. Sie hatten der Tat offenbar nur zugeschaut.