Duisburg. Die Donald-Trump-Perücke war gestern. In 2020 liegen in Duisburg andere Kostüme im Trend. Ein Experte sagt, welche Verkleidungen in sind.
Donald Trump trinkt in Duisburg während der Karnevalstage immer seltener ein Bier. Das hat zumindest Björn Lindert beobachtet. Er ist Geschäftsführer beim Verkleidungs-Riesen Deiters. Er hat dafür andere Kostüm-Trends ausgemacht.
In Duisburg flaue der Verkleidungstrend ab, Perücken zu tragen, die die Frisur von Trump nachahmen. Beliebter als die Trump-Perücke sind dieser Tage Bienenkostüme, was Lindert auf die Proteste des Sommers 2019 zurückführt, die auf das Aussterben der Tiere aufmerksam gemacht haben.
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Das Bienenkostüm kommt bei Frauen und Männer gleich gut an. Frauen verkleiden sich als Biene, indem sie Haarreif, gelb-schwarzes Ringelshirt und schwarze Hose tragen – manche aber auch ein Kleid. Männer dagegen setzten sich einen Hut auf, kleben einen Schnurrbart an und schwingen einen Frack über – fertig ist der Biene-Maja-Look. „Die Biene eignet sich auch für Leute, die chic unterwegs sein wollen.”, sagt Deiters-Geschäftsführer Lindert.
Kostüme in Duisburg: „Hollywood gibt den Trend vor“
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Neben Bienen ist die sogenannte Verkleidung Steampunk bei allen Geschlechtern beliebt. Steampunk mischt Kleidungsstücke aus der viktorianischen Zeit mit Technikelementen.
Großen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben Filme und Serien. Dieses Jahr sind “Joker”-Kostüme und Räuber aus “Haus des Geldes” in roten Overalls beliebt. „Hollywood gibt den Trend vor. Das kennen wir seit vielen Jahren.”, sagt Lindert.
Dazu passt auch eine größere Nachfrage nach Kleidungsstücken aus den 1920er Jahren, was nicht nur mit dem 100-jährigen Jubiläum zu tun hat, sondern auch mit der Erfolgsserie Babylon Berlin.
Trend: Kostüme werden detailverliebter
Bei Kindern ist – wie jedes Jahr – der Clown begehrt. Jungen verkleiden sich gerne als Cowboy, Mädchen als Bienen. Aber auch in der Altersklasse haben Filme, wie zum Beispiel die Eiskönigin, Einfluss auf die Kaufentscheidung.
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Lindert stellt fest, dass die Menschen in ihrer Wahl detailverliebter werden. „Der Hang, sich zu abheben zu wollen, wird größer.“
Greta-Hype wirkt sich nicht auf Kostümwahl aus
Dass Kostüme politischer werden, stellt Lindert nicht fest. „Beim Karneval geht es darum, dem Alltag zu entfliehen, zu lachen. Nicht so sehr um Politik.”
Die Schülerbewegung Fridays for Future wirke sich nicht auf die Kostümwahl aus. „Fragen, ob die Produkte umweltschonend produziert sind, kommen eher nicht.”
Er wundert sich über Anfragen, ob er auch ein Coronaviruskostüm oder ein Flüchtlingskostüm anbiete. „Nicht diffamieren, sondern Spaß”, sagt Lindert sei der Sinn von Karneval.