Duisburg. Die Grillo-Gesamtschule plant eine Menschenkette zum Rathaus. Das sind die Forderungen der Marxloher Schule an Stadt und NRW-Bildungsministerin.
„Ungleiches ungleich behandeln“ – so lautet die zentrale Forderung des Bündnissen Schule3, ein landesweiter Zusammenschluss von 20 Schulen in prekären Lagen. In Duisburg gehören ihm die Globus-Gesamtschule (Dellviertel), die Sekundarschule Rheinhausen und die Grillo-Gesamtschule (Marxloh) an. Mit einer Menschenkette, die rund 700 Schüler und Lehrer vom König-Heinrich-Platz bis zum Rathaus bilden, demonstriert die Schule aus dem Stadtnorden am kommenden Dienstag, 18. Februar, ab 10 Uhr für eine bessere Ausstattung.
Schon eine Woche zuvor hat sich die Marxloher Schule auf ihre „Nadelstich-Aktion“ vorbereitet. Schüler malten Plakate, übten Sprechchöre ein und planen Aktionen für den „Unterrichtsgang“, der dann für alle Klassen auf dem Stundenplan steht. Markus Bernard macht sich auf den Weg, um den Demonstrationsweg zu checken. „An dem Tag ist Markt“, sagt der stellvertretende Schulleiter. Bei der Polizei ist die Aktion angemeldet, bei der DVG angekündigt, damit alle mit der Straßenbahn sicher in die City und zurück kommen.
Mit Politikern ins Gespräch kommen
„Wir wollen mit Passanten und vor allem mit den Politikern im Rathaus ins Gespräch kommen“, erklärt Bernard. Neben den Verantwortlichen der Stadt als Schulträger soll der Protest auch bei NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) angekommen. Mit ihr hat das Bündnis ein Gespräch über seine Ziele geführt. „Ich hoffe, dass sie jemanden entsendet“, sagt Schulleiter Thomas Zander.
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Wofür protestiert die Schule? „Wir brauchen ausreichenden guten Schulraum, genug Personal und schnelles Internet, um unser pädagogisches Konzept umzusetzen“, sagt Zander. Wie auch bei den anderen Schulen warten sie schon viel zu lange auf Verbesserungen. Ja, ein neuer „Bildungscampus Marxloh“ ist auf dem Schulgelände geplant, ab dem nächsten Jahr bekommt die Grillo-Gesamtschule als „Talentschule“ auch zusätzliche Lehrerstellen von der Ministerin, doch die zu besetzen, wird nicht einfach. „Hierher kommen nur Überzeugungstäter“, sagt der Schulleiter.
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Lange Wartezeiten auf Sanierung
Dass irgendwann mal ein seit Jahren versprochenes Vier-Millionen-Sanierungspaket für den Altbau umgesetzt wird, ist nicht mehr als eine Hoffnung. Und den „BildungsFairBund“ in dem sich im Januar die Grundschulen mit Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium und Gesamtschule zusammengeschlossen haben, gibt es nur, weil die Schulen schon vor zwei Jahren mit einem Positionspapier Alarm geschlagen haben. Nun arbeiten sie gemeinsam mit den Grundschulen an guten Konzepten, um den zahlreichen zugewanderten Schülern eine erfolgreiche Bildungskarriere zu ermöglichen und hoffen, dass es dafür auch Personal vom Land und die Ausstattung von der Stadt gibt.
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Wenig besser geht es der Sekundarschule Rheinhausen, die bald Gesamtschule wird und der Globus-Gesamtschule, deren Schulleiter Erhard Schoppengerd einer der Sprecher von Schule3 ist. „Eine neue Sporthalle wurde uns schon vor 20 Jahren versprochen, unsere Dependance an der Gitschiner Straße für die Klassen 5 bis 7 hat keinen Musikraum“, sagt er über die Gründe für ein Gefühl der Vernachlässigung seiner Schule.
„Der Erziehungsauftrag an unseren Schulen ist herausfordernd und nicht mit einem ländlichen Gymnasium zu vergleichen“, sagt Schoppengerd, „wir müssen uns sehr bemühen um gutes Personal.“ Kreativ wird die „Nadelstich-Aktion“ der Globus-Schüler sein: Passend zum „Akzente“-Thema verteilen sie am Freitag, 13. März, 1000 kleine Kunstwerke zum Thema Glück unter den Besuchern des Kultur-Festivals.