Duisburg-Rheinhausen. Im Herbst hatte die Politik Straßen am Toeppersee benannt. Anfang März sollen die Schilder aufgestellt werden. OB Link verspricht Kontrollen

Die unzumutbare Situation mit den wild parkenden Lkw findet inzwischen ein größeres Medienecho. „Die Bevölkerung ist sauer. Wenn überall das Toilettenpapier in den Bäumen hängt und die Kacke in den Vorgärten“, sagt Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske im Deutschlandfunk und beklagt, dass niemand hilft. SPD-Ratsherr Reiner Friedrich weist darauf hin, dass seine Politik vor einem halben Jahr schon einstimmig das Aufstellen von Dixie-Klos beschlossen habe. Was wohl für die Verwaltung doch eine zu komplexe Herausforderung sei.

Im Herbst letzten Jahres hatte die SPD Fraktion in der Bezirksvertretung einen Antrag eingebracht, der breite Zustimmung fand und der Parkverbote für Lkw rund um das Erholungsgebiet Toeppersee beinhaltete. Er soll nun endlich Früchte tragen. Anwohner hatten sich wiederholt über die parkenden Lkw und die damit einhergehende Verschmutzung durch Fäkalien und Abfälle beschwert.

Eine unwürdige Situation für die Fahrer

Viele LKW Fahrer verbringen ihr Wochenende im Lkw. Es ist für sie eine unwürdige Situation.
Viele LKW Fahrer verbringen ihr Wochenende im Lkw. Es ist für sie eine unwürdige Situation. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Mitte Januar folgte dann der Ortstermin, zu dem Verdi auf Logport eingeladen hatte, um mit allen Beteiligten über Sozialdumping und die unwürdige Situation der Fahrer ins Gespräch zu kommen. Jene Runde, an der neben der Politik auch Vertreter des Logistikstandortes, der Polizei Duisburg, der Stadtverwaltung und des Bundesamtes für Güterverkehr teilgenommen hatten, war auch für Deutschlandfunk Anlass zur Berichterstattung. Das Treffen beschleunigte, wie sich die SPD nun freut, das Verwaltungshandeln.

Information am 27. Februar in der BV

Die Kommunalpolitiker aus Duisburg nahmen dieses Treffen zum Anlass, in dieser Sache noch einmal das Gespräch mit Oberbürgermeister Sören Link zu suchen und auf die Dringlichkeit hinzuweisen. Dabei habe Link zugesagt, dass die Verwaltung für die Sitzung der Bezirksvertretung am 27. Februar über weitere Parkverbote auf der Neuen Krefelder Straße, dem Borgschenweg, der Lindenallee, der Rathausallee und In den Peschen berichten wird. Das bestätigte inzwischen auch die Stadt und kündigt an, die Schilder Anfang März aufzustellen.

„Ein erster Schritt zur Milderung der Lkw-Belastung“

„Wir werden genau darauf achten, dass die Parkverbote auch eingehalten werden“, verspricht Link. „Wohn- und Erholungsgebiete dürfen nicht weiter als Lkw-Parkplätze missbraucht werden.“ Reiner Friedrich ist zuversichtlich: „Dies ist ein erster Schritt zur Milderung der LKW-Belastung in Wohngebieten. Sollten sich im Stadtgebiet durch diesen Verdrängungsprozess neue Bereiche auftun, wird man auch hier nachsteuern.“

Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenDie Politik sei sich im Klaren darüber, dass damit das Grundproblem nicht gelöst werde. „Hierzu reichen die Möglichkeiten der Kommunalpolitiker nicht aus.“ Grundlegende Lösungen kann es nur in der Runde aller Beteiligten geben. An diesen Gesprächen wollen die SPD-Politiker weiter teilnehmen und ihren Standpunkt aus Sicht der betroffenen Bürger vertreten.