Duisburg. Das Filmforum zeigt vier Produktionen des Dokumentarfilmfests „Stranger Than Fiction“: von frühen Fußballerinnen und späten Prinzessinnen.
Vier Produktionen bringt das 22. Dokumentarfilmfest „Stranger Than Fiction“ von 5. bis 8. Februar jeweils um 18 Uhr ins Filmforum am Dellplatz. Dass nichts erregender ist als die Wahrheit, wie der Journalist Egon Erwin Kisch einst formulierte, will das Tourneeprogramm mit unglaublich wahren Geschichten beweisen.
Filmforum Duisburg: Kein Fußballmärchen
In „Das Wunder von Taipeh 1981“ erzählt John David Seidler die Geschichte des Women’s World Invitation Tournament, eine Art inoffizielle Frauenfußball-Weltmeisterschaft. Bevor die Fifa 1991 eine Frauenfußball-WM ausrichtete, spielten 14 Teams in randvollen Stadien in Taiwan um den Titel. Eine davon war die SSG Bergisch Gladbach mit Anne Trabant-Haarbach als Spielertrainerin, die sich ins Finale vorkämpfte. stellt seinen Film am Mittwoch, 5., persönlich vor.
40 Jahren Warten auf die A 30
Auch Daniel Abma kommt (am 6. Februar) ins Filmforum und spricht mit dem Publikum über seinen Film „Autobahn“. Darin geht es um die A 30, die dieStadt Bad Oeynhausenum ein Haar den Titel Bad gekostet hätte, denn für einen Kurort donnerten der Behörde dann doch ein paar Tausend Lkw pro Tag zu viel durch den Ort. Eine Umgehungsstraße sollte das Städtchen in Westfalen beruhigen. 40 Jahre gab es die Pläne, bis eine Gerichts-Entscheidung im Jahr 2008 endlich den (Um)-Weg freimachte. Der niederländische Regisseur Daniel Abma hat den Bau der Bahn dokumentiert.
Mit der rumänischen Prinzessin Margareta durchs Land
Für „The Royal Train“ (7. Februar) begleitete Johannes Holzhausen die Reisen von Prinzessin Margareta von Rumänien durchs Land, mit denen sie für die Idee eines Königreichs wirbt. Bis 1947 war ihr Vater König Michael I an der Spitze Rumäniens. Die 1949 geborene Thronfolgerin ist sie mit viel Gefolge und dem gleichen königlichen Zug wie einst ihr Vater unterwegs – und der rote Teppich darf beim Aussteigen nicht fehlen.
Die Kordilleren und die Geschichte Chiles
Atemberaubende Bilder zeigt der Film „La Cordillera de los Suenos“ (8. Februar). Die mächtigen mit Schnee bedeckten Berge der chilenischen Kordilleren, die Rauchsäulen des Vulkans, das Herabstürzen des Wassers in die Schlucht. Dazu ein Text voller Poesie, gesprochen mit sanfter, nachdenklicher Stimme von Patricio Guzmáns, der in seinem Heimatfilm das Bergmassiv in Beziehung zu der Geschichte seines Landes setzt. Steine aus den Kordilleren pflastern die Straßen. Darin eingearbeitet sind Gedenksteine, die an die Opfer der Diktatur erinnern. Cannes feierte den Film als beste Doku.