Duisburg-Wedau. Der Feuerwehrchef persönlich rückte mit an: Auf einer Straße in Wedau herrschte zwei Tage lang Alarmstimmung. Es ging um 80 Wohnungen.

Zwei Tage lang war die Duisburger Feuerwehr in Wedau am Dirschauer Weg im Einsatz. Bei einer Kontrolle der 1961 errichteten Wohnanlage durch die Feuerwehr und die Stadt Duisburg sind am Mittwoch Brandschutzmängel aufgefallen. Eine Räumung der beiden fünfgeschossigen Mehrfamilienhäuser mit 80 Wohneinheiten stehe akut jedoch nicht an, sagt Stadtsprecherin Anja Kopka. Eine schnellstmögliche Beseitigung der Mängel durch die Eigentümergemeinschaft vorausgesetzt.

Tests mit mobilen Schiebeleitern

Mehrere Fahrzeuge des Ordnungsamtes, der Duisburger Feuerwehr und des Miteigentümers und Verwalters Vonovia stehen vor den beiden Häusern 29 bis 43 am Dirschauer Weg. Sogar eine mobile Einsatzzentrale der Feuerwehr wurde am Ende der Straße platziert. Mehrere Feuerwehrmänner, mit mobilen Schiebeleitern ausgestattet, simulieren an jedem Balkon der beiden Wohnkomplexe eine Rettung der Bewohner im Brandfall über die Schiebeleitern. „Wir überprüfen, ob eine akute Brandschutzproblematik vorliegt“, sagt Feuerwehrchef Oliver Tittmann, der selbst auch vor Ort ist, „und haben mit den Eigentümern ein paar Rettungsversuche durchgeführt.“

Mit mobilen Leitern testet die Feuerwehr, ob alle Wohnungen zu erreichen sind.
Mit mobilen Leitern testet die Feuerwehr, ob alle Wohnungen zu erreichen sind. © FUNKE Foto Services | Tamara Ramos

Neben den Tests mit der mobilen Leiter, die von Feuerwehrmännern im Rahmen eines Grundausbildungslehrgangs durchgeführt werden, ist auch ein Drehleiterwagen im Einsatz. „Da der Untergrund nicht befestigt ist, führt den Test unser Maschinist durch“, sagt Tittmann. „Der erkennt sofort, wie sich das schwere Gerät verhält.“

Zufahrt problematisch

Problematisch gestaltet sich die Zufahrt zu den beiden Gebäuden. Zum einen blockieren parkende Fahrzeuge den Weg, zum anderen muss das Drehleiterfahrzeug über eine Wiese mit Baumstümpfen und Bepflanzung zu den Häusern gelangen. „Letztendlich hat die Feuerwehr den Einsatz mit der Drehleiter durchführen können“, sagt Sprecherin Anja Kopka. „Jetzt müssen wir mit der Eigentümergemeinschaft besprechen, welche Änderungen wie vorgenommen werden müssen, dass im Erstfall ein Einsatz komplikationslos durchgeführt werden kann. Und zwar zeitnah. Die Situation jetzt ist keine dauerhafte Lösung.“

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Um im Ernstfall erst gar nicht auf Probleme zu stoßen, führt die Duisburger Feuerwehr regelmäßig Brandverhütungsschauen durch. Normale Mehrfamilienhäuser werden in der Regel jedoch nicht begutachtet. Als Hochhäuser, die einer regelmäßigen Brandschau unterliegen, gelten sie erst, wenn die Oberkante des Fußbodens in der höchsten genutzten Etage 22 Meter über dem Erdboden ist. Die fünfgeschossigen Häuser am Dirschauer Weg sind weniger als 15 Meter hoch.