Duisburg. Weil Sabine Birkner und ihre Kolleginnen die Frage „Döner oder Salat“ irgendwann leid waren, kochen sie selbst. Nur freitags gilt eine Ausnahme.

Als Sabine Birkner unseren Aufruf las, uns Mittagspausen-Geschichten zu erzählen, war ihr klar: „Da gehört unsere Runde dazu.“ Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Eva-Maria Seeberger, Yvonne Langer, Sandra Balzer und Madeleine Hausmann hat sie einen Mittagspausen-Kochclub gegründet.

In der Büroküche muss nur noch aufgewärmt werden

Spitzenkoch Tom Waschat zaubert Mittagessen in der Büroküche.

weitere Videos

    Bis vor zwei Jahren quälte die Damen nämlich jeden Mittag die gleiche Frage: „Was essen wir heute? Döner, Salat aus dem Supermarkt, Mittagstisch vom Schnellimbiss. Irgendwann waren wir es so leid“, erinnert sich Sabine Birkner. Angefangen hat alles, weil Madeleine Hausmann sowieso schon immer Selbstgekochtes mitgebracht und manchmal mit ihr teilte. Später kamen dann die drei anderen dazu.

    Die süß-scharfe Hühnersuppe war mal ein Rezeptvorschlag von Jean Pütz in der Hobbythek.
    Die süß-scharfe Hühnersuppe war mal ein Rezeptvorschlag von Jean Pütz in der Hobbythek. © FUNKE Foto Services | Foto: Alexandra Roth

    Jede ist reihum dran. „Fünf ist eine gute Größe, da lohnt es sich wenigstens zu kochen“, findet Yvonne Langer. „Und die Familie zu Hause profitiert auch“, werfen die anderen ein. Einmal pro Woche wird der Speiseplan besprochen. Im Winter werden oft Suppen oder Gratins aufgetischt, im Sommer eher Salate. Aufgewärmt wird das Essen im Backofen oder in der Mikrowelle – da werden regelmäßig die Kollegen aus den anderen Abteilungen neidisch. „Wenn mal eine krank wird oder wir etwas übrig haben, teilen wir mit den Jungs aus der IT.“

    Auch interessant

    Die Rezept-Ideen finden die Mitarbeiterinnen des Automobil-Zulieferers Denso Ten im Internet oder in alten Kochbüchern. Die süß-scharfe Hühnersuppe, die Eva-Maria Seeberger heute mitgebracht hat, stammt aus einer Hobbythek-Sendung aus den 1980er Jahren. Das Heftchen hat sie mit ihrer Familie damals vom WDR angefordert – es sieht schon etwas vergilbt und abgeliebt aus, „aber der Geschmack ist super“, loben alle.

    Mittlerweile ist sogar ein eigenes Kochbuch entstanden: Die Logistik schmeckt ab

    Auch interessant

    Bei den Gerichten wird Rücksicht auf die unterschiedlichen Geschmäcker genommen. Wenn eine Geburtstag hat, darf sie sich selbstredend das Leibgericht wünschen. „Die eine mag keinen Grünkohl, die andere kein Püree. Darauf nehmen wir Rücksicht und kochen das Essen dann, wenn diejenige im Urlaub ist“, erzählt Sandra Balzer. Manchmal gibt’s aber auch Überraschungen. „Ich war immer der Meinung, dass ich keinen Ziegenkäse mag, aber dann war der superlecker“, erzählt Eva-Maria Seeberger. „Nur die russische Sommersuppe, die war nix. Die hat es auch nicht in unser Kochbuch geschafft“, berichtet Madeleine Hausmann und verzieht heute noch das Gesicht, wenn sie an den Geschmack denkt. Drin ist hingegen ist der „Mädchen-Kartoffelsalat“ von Sandra Balzer. „Da kommt keine Mayonnaise dran, deshalb hat mein Vater den Mädchen-Kartoffelsalat geschimpft.“

    Auch interessant

    Aufnahmeanträge aus anderen Abteilungen wurden bisher übrigens immer abgelehnt – sonst reichen die Töpfe irgendwann nicht mehr aus. Nur freitags gibt’s eine Ausnahme. Da bestellt die Firma kollektiv Pizza oder beim Chinesen.

    • Interesse am Gastro-Newsletter für Duisburg? Melden Sie sich hier an

    • Zur Spezialseite mit Artikeln rund ums Thema Gastronomie in Duisburg

    • Schicken Sie Ihre Mittagspausen-Tipps – hier stehen alle Infos