Duisburg. Zwei Zivilpolizisten haben in Duisburg-Walsum einen 59-Jährigen festgenommen. Der Mann soll für die Brandserie im Norden verantwortlich sein.
Die Brandserie im Duisburger Norden scheint beendet: Nach Informationen dieser Redaktion haben Fahnder der Duisburger Polizei am frühen Sonntag einen 59-Jährigen festgenommen, der innerhalb eines Monats im Bezirk Walsum 16 Autos in Brand gesetzt haben soll.
Der Mann sei am Sonntagmorgen von zwei Zivilpolizisten in Walsum im Zusammenhang mit einem aktuellen Fall gefasst worden, erklärt die Polizei auf Nachfrage. Auf der Douvermannstraße soll er gegen 4.20 Uhr einen roten Ford angezündet haben. Zuvor hat die Polizei den Mann bereits observiert. Die Einsatzkräfte beobachteten ihn beim Verlassen des Tatortes, nahmen die Verfolgung auf. Bei dem 59-Jährigen stellten die Beamten zwei Blöcke Grillanzünder und Feuerzeuge sicher. „Er ist wegen der örtlichen Nähe sehr verdächtig, auch für die anderen Brände verantwortlich gewesen zu sein“, sagt Polizeisprecher Jonas Tepe. Details zum Wohnort des Mannes machte die Polizei mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen am Montagmittag noch nicht. Bei den Vernehmungen im Polizeipräsidium gab der 59-Jährige bislang lediglich zu, den Brand am Sonntagmorgen gelegt zu haben. Ein Verfahren wegen vorsätzlicher Brandstiftung läuft.
Brandserie in Duisburg begann Anfang Dezember
Über einen Monat hat die Ermittlungskommission „EK 28“ nach dem „Feuerteufel“ gesucht: Am 4. Dezember hatte ein Täter kurz vor Mitternacht Feuer an einem Wagen an der Fasanenstraße in Aldenrade gelegt. Die Flammen beschädigten zwei weitere Autos. Es war der Beginn einer Serie von Bränden im Bezirk, die die Anwohner der Goerdelersiedlung in Atem hielt.
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In acht Fällen war der „Feuerteufel“ jeweils zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens in der Dunkelheit zwischen Kirch- und Goerdelerstraße unterwegs und legte Feuer in den Radkästen der Autos. 16 Mittelklasse- und Kleinwagen trugen teilweise massive Schäden davon. Der Sachschaden liegt im sechsstelligen Bereich.
Staatsanwaltschaft lobe Belohnung für Hinweise aus
Für die Menschen im Viertel war es eine beunruhigende Zeit: Sie hörten es zu später Stunde knallen, sahen aus dem Fenster und erblickten die Fahrzeuge, die in Flammen standen.
Zunächst fischten die Ermittler im Trüben, mehrmals bat die Polizei mögliche Zeugen um Mithilfe. Zuletzt setzte die Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 2000 Euro für sachdienliche Hinweise aus. „Es gab Informationen aus der Bevölkerung. Ob die auch zur Festnahme des 59-Jährigen führten, können wir derzeit nicht sagen“, berichtet Tepe.
Die Fallanalytiker des Landeskriminalamtes (LKA) waren im Laufe der Ermittlungen von einem Täter ausgegangen, „der sich von den öffentlichen Duisburger Institutionen ungerecht oder schlecht behandelt fühlt“. Ob dieses Motiv beim 59-Jährigen zutrifft, müssen nun die Befragungen zeigen.
Brandserie in Duisburg-Großenbaum: Polizei befragt Anwohner
Ein Zusammenhang zu den Brandstiftungen von Samstagnacht in Duisburg-Großenbaum besteht nach Erkenntnissen der Polizei nicht: Dort befragten Kripo-Beamte am Montag weitere Anwohner. Die 14 beschädigten Autos werden kriminaltechnisch untersucht. An den Straßen Am Dickelsbach und Am Dickerhorst waren die 14 Autos binnen weniger Minuten in Flammen aufgegangen. Hinweise zu den Vorfällen nehmen die Ermittler unter 0203 280 0 entgegen.